Das Wichtigste vorweg: Bei Xetra-Gold (ISIN: DE000A0S9GB0) handelt es sich nicht um physisches Gold, sondern um eine besonders interessante Form von Papiergold. Im Gegensatz zu von Banken emittierten Gold-Zertifikaten weist XETRA-Gold mehrere Vorteile auf. Erstens: Der überwiegende Teil der Anlegergelder wird in Goldbarren angelegt und in Hochsicherheitstresoren physisch hinterlegt, der verbleibende Rest wird als Buchgold gehalten. Zweitens: Jedes Xetra-Gold-Wertpapier stellt den in Euro umgerechneten Gegenwert von einem Gramm Gold dar und verbrieft zudem einen Lieferanspruch für seinen Inhaber, der allerdings mit zusätzlichen Kosten verbunden wäre. Drittens: Das Ausfallrisiko des Emittenten ist relativ gering, da der alleinige Geschäftszweck der Deutsche Börse Commodities GmbH im Management von Xetra-Gold besteht. Außerdem ist die Emittentin mit Sitz in Frankfurt am Main ein Gemeinschaftsunternehmen von Deutscher Börse, Commerzbank, Deutsche Bank, DZ Bank, B. Metzler seel. Sohn & Co. KGaA, Schweizer Bank Vontobel und Umicore. Viertens: Xetra-Gold kann als extrem kostengünstig und liquide bezeichnet werden, was sich auch am hohen Anteil institutioneller Investoren ablesen lässt.

Den Beweis, dass sich Finanzprofis - deren Investments häufig auch als "smart money" bezeichnet werden - derzeit verstärkt in Gold engagieren, lieferte Mitte des Monats die US-Wertpapieraufsicht Securities Exchange Commission (SEC). Sie informiert nämlich einmal pro Quartal, welche Banken bzw. Investmentfirmen am weltgrößten Gold-ETF SPDR Gold-Shares besonders stark beteiligt sind. So haben allein die drei derzeit größten Einzelinvestoren Blackrock Advisors, CI Investments und Bank of America seit Ende Dezember insgesamt mehr als 26 Millionen Anteile am SPDR Gold Shares erworben, die auf Basis aktueller Marktdaten einem Gegenwert von über drei Milliarden Dollar entsprechen. Private Anleger sollten diese Entwicklung als Argument interpretieren, ebenfalls auf Gold zu setzen.

Auf Seite 2: Steuervorteile und charttechnische Lage

Ein Investment in Gold bietet zudem den Vorteil, dass es mit Aktien negativ korreliert. Sollten diese - aus welchen Gründen auch immer - bei Anlegern nicht mehr erste Wahl sein und in tiefere Kursregionen abtauchen, ist die Wahrscheinlichkeit für eine Kapitalflucht in die Krisenwährung Gold relativ hoch. Zu guter Letzt spricht aber auch die steuerliche Rechtslage für Gold. Während nämlich bei realisierten Aktienkursgewinnen derzeit stets eine pauschale Ertragsteuer von 25 Prozent plus Solidaritätszuschlag von 5,5 Prozent und ggf. Kirchensteuer von der Bank ans Finanzamt abgeführt wird, können bei Xetra-Gold steuerfreie Kursgewinne erzielt werden. Bedingung hierfür: Die Haltedauer muss mindestens 12 Monate betragen. Bei geringerem Haltezeitraum müssten etwaige Kursgewinne mit dem persönlichen Steuersatz versteuert werden. Diese Rechtslage hat der Bundesfinanzhof im September 2015 bestätigt. Damit sind der Erwerb und die Einlösung oder der Verkauf steuerlich wie ein unmittelbarer Erwerb und unmittelbarer Verkauf physischen Goldes zu beurteilen - also beispielsweise wie Gold-Barren oder -Münzen.

Aus charttechnischer Sicht befindet sich der Goldpreis aktuell in einer technischen Korrekturphase. Anfang des Jahres gab es mit dem Drehen der 100- und der 200-Tage-Linie sowie dem Ausbruch aus dem mehrjährigen Abwärtstrendkanal gleich mehrere Trendwechselsignale zu vermelden. Die im Bereich von 1.350 Dollar verlaufenden Widerstände haben die Aufwärtsambitionen des gelben Edelmetalls erst einmal gestoppt. Grundsätzlich muss man sich hinsichtlich der weiteren Perspektiven des Goldpreises allerdings keine Sorgen machen - weder unter charttechnischen noch unter fundamentalen Aspekten.



Disclaimer

Investment des Tages - Wichtige Informationen

In der Rubrik "Investment des Tages" veröffentlichen wir Anlageideen für Privatinvestoren. Die vorgestellten Zertifikate bieten Gewinnchancen im zweistelligen Prozentbereich und verfügen in der Regel über einen komfortablen Risikopuffer. Die vorgestellten Wertpapiere sollen Alternativen aufzeigen, wie man auch in Seitwärts- oder begrenzten Abwärtstrends attraktive Renditechancen wahrnehmen kann. Über Erfolg oder Misserfolg entscheidet aber dennoch stets die Entwicklung des zugrundeliegenden Basiswerts. Dabei kann es sich um eine Aktie, einen Index oder einen Rohstoff handeln. Geht die Spekulation nicht auf, können unter Umständen hohe Verluste entstehen.

Mit dem Zertifikat zielt der Anleger zum Kaufzeitpunkt zunächst einmal darauf ab, das Papier bis zur Fälligkeit zu halten. Um potenzielle Kursverluste zu begrenzen, werden jedoch in der Regel Stopp-Loss-Marken vorgeschlagen. Diese liegen in der Nähe wichtiger charttechnischer Marken. Die vorgestellten Zertifikate stellen keine Aufforderung zum Kauf oder Verkauf von Wertpapieren dar. Eine Haftung wird nicht übernommen.

Grundsätzlich handelt es sich bei Zertifikaten um Inhaberschuldversprechen einer Bank. Die Bonität des Emissionshauses fließt in die Kennzahlen des Finanzprodukts mit ein. Bei einer Insolvenz des Emittenten könnte es im Extremfall sogar zu einem Totalverlust kommen.