von Andreas Büchler




Chart 1 - DAX im Intraday-Chart







Grundsätzlich waren die zurückliegenden Tage für den DAX als Erfolg zu werten, da sowohl der ehemalige zähe Verkaufsbereich um 10.120 überwunden wurde, als auch die von vielen Markteilnehmern beachtete 200-Tage-Durchschnittslinie. Jetzt macht die Statistik aber einen positiven Handelsverlauf am Freitag zwar nicht unmöglich, jedoch eher unwahrscheinlich: Starke Kursgewinne in der ersten Wochenhälfte führen vor der Zwangspause am Samstag und Sonntag häufig dazu, dass Anleger ihre Profite teilweise realisieren. Das war schon in der Vorwoche so, und bereits gestern erneut ansatzweise zu spüren, auch wenn der Markt sich von seinen zwischendurch erreichten Tiefständen wieder etwas erholen konnte.

Da der DAX aktuell bereits mehr als fünf Prozent von seinem Monatsdurchschnittskurs nach oben abgewichen ist (Seite 2: blauer Indikator unter dem Tageschart), werden weitere Gewinne ebenfalls erschwert. Abweichungen vom Monatsmittelwert in dieser Größenordnung waren in der Vergangenheit häufiger ein Warnsignal vor oberen Wendepunkten des Marktes, zumindest aber führten sie zu kurzen Atempausen von mehreren Wochen (senkrechte graue Markierungen im Tageschart).

Weitere Verluste in Richtung der nächstgelegenen im 5-Minuten-Chart (Seite 4) erkennbaren Unterstützungen bei 10.350/80 und 10.300 sind daher wahrscheinlicher als weitere Gewinne. Beide Kursniveaus sind bereits Schauplatz von unteren Wendepunkten gewesen, könnten weitere Verkäufe also zumindest vorübergehend aufhalten. Im Extremfall ist aber durchaus auch das ehemalige Ausbruchsniveau bei 10.120 wieder erreichbar. Das vorläufig maximale Kurspotenzial nach unten für die kommende Woche reicht dann sogar zurück an den Monatsdurchschnitt bei aktuell rund 9950, dort verläuft auch die Untergrenze des Prognose-Korridors (Seite 1: graue Fläche), der anhand vergangener Schwankungen den kurzfristigen Spielraum des Marktes in beide Richtungen errechnet.

Als Fazit lässt sich festhalten, dass das Risiko einer - zumindest kurzen - Zwischenkorrektur langsam die Chancen einer weiteren Rally deutlich zu überwiegen beginnt. Sollte es dennoch weiter aufwärts gehen, ist kommende Woche Platz bis 10.650 an die obere Grenze des Prognose-Korridors. Das maximale Kursziel für eine Rally leitet sich aus der Breite der Tradingrange im März/April ab, die am Ausbruchspunkt nach oben gespiegelt wird (grüne senkrechte Markierungen im 1-Stunden-Chart). Es liegt bei rund 10.750/10.800. Für kurzfristig spekulierende Anleger ist jetzt aber eher ein Short-Trade eine Option, bevor günstigere Long-Kaufkurse kommen. Passende Zertifikate für beide Richtungen finden sich wie immer am Ende dieser Analyse (Seite 6).



Chart 2 - Tageschart mit Abstand zum 21-Tage-Durchschnittskurs





Der Tageschart liefert einen länger zurück reichenden Blick auf den Kursverlauf des Deutschen Aktienindex. Hier werden Kursmarken erkennbar, an denen es in den vergangenen Monaten und Jahren zu mehreren Wendepunkten gekommen ist (mittelfristige Unterstützungen und Widerstände). Sie sind oft stärker als die nur vorüber gehend wirksamen Chartniveaus im Fünf-Minuten- oder Ein-Stunden-Chart auf der ersten Seite der Analyse.



Chart 3 - Wochenchart mit Abstand zum 200-Tage-Durchschnittskurs





Für langfristig denkende Anleger sind Wochen- oder Monatscharts am wichtigsten. Sie blendet die Tagesschwankungen des Marktes aus und zeigen die Tendenz aus einer übergeordneten Perspektive. Kommt es hier zu einem Trendwechsel oder einem Verkaufssignal, hat dies oft nachhaltige Auswirkungen.



Chart 4 - Spezialchart

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Unterstützungen und Widerstände



Chartmarken Niveau Typ Stärke
Widerstand 3 11.000/11.070 Abwärtstrend mittelfristig schwach
Widerstand 2 10.750/10.800 Kursziel Ausbruch aus Tradingrange schwach
Widerstand 1 10.650 Prognose-Korridor mittel
Unterstützung 1 10.350/10.380 Ex-Widerstand mittel
Unterstützung 2 10.285/10.300 Ex-Widerstand, 200-Tage-Linie stark
Unterstützung 3 10.120 Ex-Widerstand mittel




GRAFIK 6 - Tabelle Trading Ideen



+++ TRADING IDEEN +++
Trading-Idee kurzfristig (steigend)
Basiswert DAX
Produktvorstellung Turbo Bull
WKN PB3KDC
Emittent BNP
Laufzeit 30.06.2016
Basispreis 9.000
Knock-Out-Schwelle 9.000
Hebel 7,2
Kurs in EUR 14,55
Trading-Idee kurzfristig (fallend)
Basiswert DAX
Produktvorstellung Turbo Bear
WKN PB2HTM
Emittent BNP
Laufzeit 30.06.2016
Basispreis 10.800
Knock-Out-Schwelle 10.800
Hebel 30,3
Kurs in EUR 3,45
Trading-Idee langfristig (steigend)
Basiswert DAX
Produktvorstellung Turbo Bull
WKN PB3C4T
Emittent HypoVereinsbank
Laufzeit 30.06.2016
Basispreis 7000
Knock-Out-Schwelle 7000
Hebel 3,0
Kurs in EUR 34,55
Trading-Idee langfristig (fallend)
Basiswert DAX
Produktvorstellung Turbo Short
WKN HU2ET0
Emittent HypoVereinsbank
Laufzeit 30.06.2016
Basispreis 13.600
Knock-Out-Schwelle 13.600
Hebel 3,3
Kurs in EUR 31,45


Andreas Büchler ist Herausgeber des "Index-Radar"-Magazins, der größte tägliche Börsenstatistik-Report Deutschlands. Er ist zudem Gründer und Partner der Qarat AG, einer auf Quantitative Analyse und Algorithmic Trading spezialisierten Forschungsgesellschaft für Börsenhandelssysteme.