DEARBORN (dpa-AFX) - Ford krempelt sein verlustreiches Elektroauto-Geschäft um und nimmt dafür eine milliardenschwere Riesen-Abschreibung in Kauf. Sie soll insgesamt 19,5 Milliarden Dollar betragen, der Großteil davon im laufenden vierten Quartal, wie der US-Autoriese am Montagabend in Dearborn nahe Detroit mitteilte. Die vollelektrische Version des großen Pickups F-150 wird eingestellt. In Zukunft will Ford stärker auf Hybrid-Fahrzeuge setzen - und bei Elektroautos auf kleinere Modelle. Die Ford-Aktie gewann im nachbörslichen US-Handel 1,4 Prozent.

Das Unternehmen schätzt die Aussichten im Tagesgeschäft für den bereinigten Ergebnis vor Zinsen und Steuern 2025 nun etwas besser ein. Er soll jetzt bei rund 7 Milliarden Dollar liegen statt zwischen den zuvor angepeilten 6 und 6,5 Milliarden.

Nach dem Erfolg von Tesla hatten die großen US-Autobauer General Motors , Ford und Stellantis Milliarden investiert, um mehr Elektroautos in ihre Modellpaletten zu bringen. Dabei beschlossen sie auch, die in den USA populären Pickups zu elektrifizieren. Der F-150 ist eines der meistgekauften Modelle auf dem US-Automarkt. Doch die Elektro-Pickups - egal, ob von Ford oder Teslas Cybertruck - verkauften sich nie in den erhofften Stückzahlen. Die Abschaffung der Elektroauto-Prämie von 7.500 Dollar durch Donald Trump versetzte dem Markt noch einmal einen Dämpfer.

Ford machte in seinem Elektroauto-Geschäft Quartal für Quartal Milliardenverluste - die von Verbrennern und Nutzfahrzeugen aufgefangen wurden. Mit einer neuen Fahrzeugplattform will Ford ab dem kommenden Jahr günstigere Elektroautos zum Preis ab 30.000 Dollar bauen./so/men

Quelle: dpa-Afx