AMSTERDAM (dpa-AFX) - Niederländische Klimaschützer starten einen neuen Prozess gegen den britischen Öl- und Gaskonzern Shell
In einem ersten Prozess hatten die Klimaschützer eine umfassende Reduzierung der CO2-Emissionen gefordert und in erster Instanz in Den Haag auch einen historischen Sieg errungen: Doch der war 2024 in der Berufung wieder aufgehoben worden.
Nun konzentrieren sich die Kläger auf neue Gas- und Ölfelder und berufen sich dabei auf die Richter im Berufungsverfahren. Sie hatten nämlich erklärt, dass Shell eine besondere Verantwortung für den Klimaschutz habe und dass Investitionen in neue Felder möglicherweise dagegen verstoßen könnten.
Historisches Urteil
2021 hatten die Zivilrichter in erster Instanz Shell zur umfassenden CO2-Reduzierung verpflichtet - dabei ging es auch um die indirekten Emissionen, also die der Zulieferer und Kunden. Doch in der Berufung erklärten die Richter, dass das nicht auszuführen sei. Die Klimaschützer waren im Februar vor den Hohen Rat, die höchste Instanz gezogen. Wann ein Urteil erfolgt, ist unklar.
Die Klage war in den Niederlanden eingereicht worden, da Shell zum Zeitpunkt der Klage auch einen Sitz in Den Haag hatte. Das Klimaverfahren hatte weltweit Aufmerksamkeit erregt.
Shell zuversichtlich
Der Konzern hat noch nicht auf das neue Verfahren reagiert. Nach dem Sieg im Berufungsverfahren war Shell aber zuversichtlich. "Wir sind davon überzeugt, dass wir auch beim Hohen Rat recht bekommen werden", sagte der niederländische Shell-Chef Frans Everts./xx/DP/men
Quelle: dpa-Afx