Die militärischen Kämpfe zwischen Israel und dem Iran haben den Ölpreis in der vergangenen Woche um 11,7 Prozent (Brent) bzw. 13,0 Prozent (WTI) verteuert und Ölwerten wie SHELL, TOTAL und BP zu einer rasanten Rally verholfen.
Nachdem sich Israel mit seinen Luftangriffen zunächst auf iranische Atomanlagen und militärische Führungszentren konzentriert hat, wurde am Wochenende das wichtige South-Pars-Gasfeld im Persischen Golf angegriffen. Daraufhin musste eine Förderplattform außer Betrieb genommen werden. Bislang sind die iranischen Ölexporte zwar noch nicht unterbrochen worden, die Marktakteure befürchten in einem Worst-Case-Szenario allerdings, dass der Iran die Straße von Hormus – eine der wichtigsten Seerouten der Welt – blockieren könnte. Die daraus resultierenden Lieferengpässe könnte dann den Ölpreis weiter verteuern und in dessen Fahrwasser auch die Öltitel in höhere Kursregionen befördern.
Öl-Aktien mit erheblichem Nachholpotenzial
Zum Wochenstart geht es sowohl beim Ölpreis als auch bei europäischen Ölaktien weiter bergauf. Die große Frage lautet nun: Wann bzw. wie enden die Kämpfe zwischen Israel und dem Iran? Derzeit deutet auf kurze Sicht wenig darauf hin, dass sich die Unsicherheit an den Ölmärkten verflüchtigen wird. Der Branchenindex STOXX Europe 600 Oil & Gas gilt als anerkannter Indikator für europäische Aktien aus diesem Sektor und weist auf Einjahres- bzw. Dreijahressicht eine erhebliche Underperformance gegenüber dem STOXX Europe 600 aus, die sich mit Blick auf die annualisierte Rendite auf über 14 bzw. acht Prozentpunkte beläuft.
Die drei am stärksten gewichteten Indexmitglieder repräsentieren insgesamt mehr als 55 Prozent des STOXX Europe 600 Oil & Gas. Dabei handelt es sich um Shell (28,44 Prozent), TOTAL (13,748 Prozent) und BP (13,055 Prozent). Bei dem Trio fällt auf, dass sie allesamt über relativ hohe Dividendenrenditen verfügen und zugleich relativ niedrige Kurs/Gewinn-Verhältnisse ausweisen. Besonders interessant: Laut Analystenschätzungen sollen sich in den beiden kommenden Jahren sowohl die Gewinne pro Aktie als auch die Dividendenzahlungen sukzessive nach oben entwickeln.
Analysten präferieren SHELL und TOTAL
Analysten sind laut Daten der Charttechnik-Website Tradingview von SHELL („Starker Kauf“) am stärksten überzeugt, gefolgt von TOTAL („Kauf“) und BP („Neutral“). Wer lieber diversifiziert in europäische Energieunternehmen investieren möchte, kann dies via ETF auf den STOXX Europe 600 Oil & Gas realisieren. Unter sämtlichen Papieren weist das Papier von iShares (ISIN: DE000A0H08M3) mit 410 Mio. Euro derzeit die höchste Marktkapitalisierung auf.
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Hinweis auf Interessenkonflikte
Der Vorstand und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: TotalEnergies.