BERN (dpa-AFX) - Mit dem US-Pharmakonzern Moderna hat ein weiterer Hersteller Daten für seinen Corona-Impfstoff vorgelegt: Wirksamkeit 94,5 Prozent laut dem Unternehmen. Der Pharmazulieferer Lonza soll den Wirkstoff im Schweizer Wallis herstellen. Eine Produktionslinie in Visp ist im Aufbau, und mit der Herstellung will Lonza dort noch in diesem Jahr beginnen. Die Aktien von Lonza erhalten von der Nachricht signifikant Rückenwind.

Der Impfstoff von Moderna ist vergleichsweise lange bei normaler Kühlschranktemperatur lagerbar. Man gehe davon aus, dass das Mittel mRNA-1273 30 Tage lang bei Temperaturen von 2 bis 8 Grad stabil bleibe, heißt es in einer Moderna-Mitteilung vom Montag.

Das Unternehmen setzt bei dem mRNA-Impfstoff auf eine neuartige Technologie. Die mRNA ist eine Art Biomolekül, welche die Bauanleitung für Proteine in sich trägt. Die Bauanleitung informiert den menschlichen Körper, wie er ein Virus-Protein herstellen soll. Bildet sich das Protein, wird es vom Immunsystem als artfremdes Eiweiss erkannt. Das Immunsystem produziert Antikörper gegen das Virus und bereitet so den Körper auf den Kampf gegen die Infektion vor.

Lonza, das mit der Produktion des Moderna-Impfstoffes bereits Ende September an seinem Standort in Portsmouth im US-Bundesstaat New Hampshire begonnen hat, ist noch an einem weiteren Corona-Impfstoff beteiligt: für das US-Biopharmaunternehmen Altimmune wird das Unternehmen einen möglichen Impfstoffkandidaten herstellen. Dabei handelt es sich um den Adcovid, der einmalig über einen Nasenspray verabreicht wird. Altimmune hofft, den Impfstoff 2021 auf den Markt zu bringen zu können.

An der Börse zogen die Lonza-Aktien nach Bekanntwerden der Nachricht von Moderna massiv an. Nach anfänglichen Verlusten schoben sich die Titel rasch in die Gewinnzone vor und werden derzeit 2,6 Prozent höher gehandelt als zum Börsenschluss am Freitag./cf//AWP/fba

Quelle: dpa-Afx