SALZGITTER/DÜSSELDORF (dpa-AFX) - Im Tarifstreit der nordwestdeutschen Stahlindustrie haben sich laut IG Metall seit Dienstagmorgen insgesamt rund 12 000 Beschäftigte an 24-stündigen Warnstreiks beteiligt. Ab Donnerstagabend waren laut Gewerkschaft weitere 17 000 Beschäftigte in Duisburg zu ganztägigen Arbeitsniederlegungen aufgerufen. Die IG Metall will mit den Warnstreiks vor und während der 5. Verhandlungsrunde an diesem Freitag den Druck auf die Arbeitgeber erhöhen.

Am Donnerstag hatten die 24-stündigen Arbeitsniederlegungen ab 06.00 Uhr unter anderem in Bochum, Bremen und Mülheim begonnen. "Hier steht alles still", sagte ein IG Metall-Sprecher an einem Standort von Thyssenkrupp in Bochum am Morgen. An einem anderen Standort des Unternehmens in Bochum versammelten sich nach Angaben einer Sprecherin rund 300 Beschäftigte. "Die Kolleginnen und Kollegen sind stinkig", sagte sie.

Die Gewerkschaft fordert unter anderem ein Lohnplus von 8,5 Prozent bei einer Laufzeit von zwölf Monaten sowie eine 32-Stunden-Woche bei vollem Lohnausgleich. Die Arbeitgeber haben eine Einmalzahlung von 1000 Euro für Januar 2024 sowie eine Entgelterhöhung ab Juli 2024 von 3,5 Prozent angeboten bei einer Gesamtlaufzeit von 19 Monaten.

Die Verhandlungen sollen am Freitagnachmittag in Düsseldorf fortgesetzt werden. Die Friedenspflicht war Ende November geendet. Seitdem gab es bereits zahlreiche drei- bis vierstündige Warnstreiks. Daran haben laut IG Metall allein in dieser Woche mehr als 9600 Beschäftigte teilgenommen. An der größten Aktion in Salzgitter beteiligten sich am Donnerstag nach Gewerkschaftsangaben allein 2800 Beschäftigte.

In der Stahl- und Eisenindustrie in Nordrhein-Westfalen, Bremen und Niedersachsen sind rund 68 000 Menschen beschäftigt./tob/DP/nas

Quelle: dpa-Afx