BILBAO (dpa-AFX) - Das verlorene Finale in der Europa League gegen den Ligarivalen Tottenham Hotspur schmerzte Manchester Uniteds Trainer Rúben Amorim sehr. Unter zwei Bedingungen würde der 40 Jahre alte Portugiese seinen Posten bei United umgehend räumen: "Wenn der Vorstand und die Fans der Meinung sind, dass ich nicht der Richtige bin, werde ich am nächsten Tag gehen", sagte Amorim.

Er sei aber von seinem Job überzeugt und werde auch seine Arbeitsweise nicht ändern. Einfach so aufgeben will Amorim nach einer verheerend schlechten Saison des 20-maligen englischen Fußball-Meisters nicht. In der Tabelle der Premier League belegt Manchester United vor dem letzten Spieltag den 16. Rang - zumindest absteigen kann der Traditionsclub nicht mehr, ebenso wie die Spurs, die sogar noch einen Platz schlechter sind.

"United ist eine Schande für sich selbst, die Fans, Sir Alex Ferguson und den englischen Fußball", schrieb die britische "Daily Mail". "Es gab keinen Trost von Freunden, keiner bot eine Schulter zum Ausweinen", schrieb der "Independent" zu den Szenen nach dem 0:1 am Mittwochabend in Bilbao über die Manchester-Profis: "Nur unfähige Spieler, die unter ihrer Leistung blieben, allein mit ihren Gedanken."

Es schmerze, wie es schlimmer nicht schmerzen könne, meinte Uniteds Verteidiger Luke Shaw: Es schade so sehr, auch für die Zukunft. Denn mit einem Sieg im englischen Duell hätte sich Manchester für die Champions League qualifiziert, so spielt nun Tottenham im kommenden Jahr in der europäischen Meisterklasse.

Spürbar niedergeschlagen räumte Shaw ein, dass die Saison nicht akzeptabel gewesen sei. "Ich habe es schon gesagt, sage es hier aber noch mal: Wir Spieler müssen uns fragen, ob wir gut genug sind für Manchester United." Es sei immer eines der besten Teams der Welt gewesen, davon seien sie weit entfernt. "Es klingt vielleicht doof: Aber ich kann mich bei den Fans einfach nur entschuldigen."

Shaw sprach sich dann noch klar für Amorim aus, der erst seit November vergangenen Jahres die Mannschaft trainiert. Der Coach habe einen Plan und wisse genau, was der Verein brauche. "Ich bin sicher, dass er die Wende schafft."/jmx/DP/zb

Quelle: dpa-Afx