Der Nutzfahrzeughersteller Daimler Truck steigerte im abgelaufenen Geschäftsjahr seinen Absatz. Das Unternehmen habe 2021 mit 455.000 Einheiten weltweit rund 20 Prozent mehr Lkws und Busse abgesetzt als im Vorjahr, wie der Hersteller Daimler Truck am Dienstag in Stuttgart mitteilte. Dazu habe eine Erholung in den wichtigsten Märkten vor allem in der ersten Jahreshälfte beigetragen. Vor Ausbruch der Corona-Pandemie 2019 hatte die seit kurzem selbstständige Daimler-Tochter weltweit gut 520.000 Einheiten verkauft

Chipmangel bremst


Dennoch war die Absatzerholung nicht wie erhofft. Die Versorgung mit Chips bremste das Wachstum - vor allem bei Schwerlastern in den USA und Europa, erklärte der Weltmarktführer.

In diesen beiden Regionen nahmen die Verkaufszahlen daher nicht so stark zu wie in Asien. Auf ihrem größten Markt Nordamerika verkauften die Schwaben mit 162.000 Stück 17 Prozent mehr als 2020. Die Europa-Marke Mercedes-Benz schaffte 20 Prozent Wachstum auf 141.000 Nutzfahrzeuge. Trucks Asia erzielte mit einem Zuwachs von 30 Prozent auf 143.000 Einheiten das stärkste Plus.

Dennoch: Trotz der sich gegen Ende des Jahres verschlechternden Halbleitersituation hätten alle Segmente die auf dem Kapitalmarkttag festgelegten Volumenziele erreicht, hieß es in einer Pressemitteilung zu den Absatzzahlen weiter. Daimler Truck will am 24. März seine vollständigen Zahlen zum Jahr 2021 und eine Prognose für das laufende Geschäftsjahr 2022 veröffentlichen.

Konkurrent Traton stärker


Das es auch anders geht, zeigt Traton. Der Konkurrent konnte im abgelaufenen Geschäftsjahr stärker zulegen. Der weltweite Absatz habe 2021 mit 271.600 Fahrzeugen um 43 Prozent über dem Vorjahr gelegen. Zum kräftigen Zuwachs hätten alle Marken der Gruppe beigetragen - dabei handelt es sich um MAN, Scania, VWCO sowie die im vergangenen Jahr übernommenen US-Firma Navistar. Der Auftragseingang stieg im Gesamtjahr um 66 Prozent auf 360.000 Fahrzeuge.

Unsere Einschätzung zur Daimler Truck-Aktie


Noch am Montag erreichte die Daimler Truck-Aktie bei 35,73 Euro einen neuen Höchststand. Nach Bekanntgabe der Absatzzahlen fiel das Papier allerdings wieder zurück auf 34,31 Euro und büßte rund vier Prozent ein. Dennoch bewegt sich der Kurs des erst seit Mitte Dezember von den Stuttgartern abgespaltenen Nutzfahrzeuggeschäfts nach oben. Seit der Erstnotiz gewann der Anteilsschein mehr als 15 Prozent.

Auch Analysten sehen die positive Entwicklung der Autobauers. Erst in der Vorwoche hatte Analyst Alexander Wahl vom Investmenthaus Stifel eine Kaufempfehlung mit Kursziel 48 Euro ausgesprochen. Das gleiche Niveau trauen den Aktien auch die Experten von JPMorgan und RBC zu. Stifel-Experte Wahl sprach in Anspielung an das Firmengeschäft von einer ganzen "Lastwagenladung voll Potenzial".

Wir bleiben bei unserer Empfehlung: Kaufen.

Mit Material von dpa-AFX/rtr