Dieser bekannte Konzern aus dem MDAX hat seine Dividende ersatzlos gestrichen und außerdem acht Prozent an einem Tag verloren. Doch wie geht es nach dem Abverkauf weiter? Und ist der Titel ohne Ausschüttung überhaupt noch interessant?

Die Krise im Immobiliensektor scheint noch lange nicht vorbei zu sein – dies bestätigen nun auch die Nachrichten rund um den MDAX-Konzern TAG Immobilien. So hat dieser am Montagabend sehr negative Nachrichten für Anleger bereitgehalten:

Achtung: Dividende gestrichen und Minus acht Prozent an einem Tag

Denn TAG plant für das laufende Geschäftsjahr erneut keine Dividende auszuzahlen. Die dadurch im Unternehmen verbleibende Liquidität soll stattdessen zur Stärkung der Kapitalbasis genutzt werden, teilte das Unternehmen überraschend in Hamburg mit. Zudem sollen damit neue Projekte in Polen, sowohl im Verkaufs- als auch im Vermietungsgeschäft, finanziert werden. Keinen Gewinn an die Aktionäre auszuschütten, sichere zudem eine größere Unabhängigkeit angesichts der unsicheren Marktlage, auch wenn 2024 keine größeren Fälligkeiten anstünden.

Sobald sich die Kapital- und Transaktionsmärkte wieder normalisiert hätten, wolle TAG die Dividendenzahlungen wiederaufnehmen. Eine Entscheidung über einen Vorschlag für das Geschäftsjahr 2024 wird frühestens zum Ende des nächsten Jahres erfolgen und steht in Abhängigkeit von den dann herrschenden Marktbedingungen. Bereits für das Jahr 2022 hatte TAG keine Dividende ausgeschüttet, um das Geld in der Phase steigender Marktzinsen zusammenzuhalten.

Das belastet jetzt den MDAX-Konzern

Derweil sieht sich das Unternehmen mit vorläufigen Zahlen der ersten neun Monate auf Kurs für die Jahresziele und gab auch einen ersten Ausblick auf das kommende Jahr. Das operative Ergebnis FFO I (Funds from Operations) ging in den ersten neun Monaten um fast neun Prozent auf 132,6 Millionen Euro zurück. Auf Jahressicht hat das Management weiter 170 bis 174 Millionen Euro im Auge - und setzt sich diese Spanne auch für das kommende Jahr.

Gleichzeitig konnte man sowohl in Deutschland als auch in Polen seine Portfolioverkäufe fortsetzen. Insgesamt 1300 Einheiten in der Bundesrepublik und 2900 Einheiten im Nachbarland wechselten bisher den Besitzer. Vom Management hieß es dazu:

“Wir haben in einem anspruchsvollen Marktumfeld in Deutschland im dritten Quartal 2023 unsere Wohnungsverkäufe fortgesetzt und haben unser im Juli 2022 gesetztes Ziel, beginnend mit diesem Zeitpunkt mindestens 250 Millionen Euro an Nettoliquiditätszuflüssen zu generieren, nunmehr erreicht."

Unter dem Strich stand bei TAG Immobilien trotz steigender Mieten ein Konzernverlust von annähernd 275 Millionen Euro in den ersten neun Monaten. Im Vorjahreszeitraum war es noch ein Gewinn von knapp 335 Millionen Euro gewesen.

Wie geht es mit der Aktie von TAG-Immobilien weiter?

Doch auch wenn die Dividendenkürzung aus operativer Sicht die bessere Option gewesen sein mag, dem Kapitalmarkt wurde damit das klare Signal gesendet: Die Krise ist noch nicht vorbei. Daher auch der harte Absturz der Aktie von den Jahreshochs.

Allerdings ist nicht davon auszugehen, dass der neuerliche Abwärtstrend allzu schnell zum Stehen kommt, da statistisch gesehen Aktien nach einer Dividendenkürzung zu Underperformern werden. Momentan sieht es darum danach aus, als würde der Wert die Unterstützung der 50-Tage-Linie bei 10,43 Euro und vielleicht auch der 100-Tage-Linie bei 10,05 Euro testen. Kann sich hier kein vernünftiger Boden bilden, dann dürfte es wieder unter die psychologisch wichtige Marke von 10 Euro gehen.

Bevor hier kein Ende des Abverkaufs in Sicht ist, sollten sich Anleger aber auch von dem Papier fernhalten.

TAG Immobilien (WKN: 830350)

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Mit Material von dpa-afx

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