Der chinesische Amazon-Rivale Alibaba wächst nach dem Rekord-Börsengang in den USA so langsam wie seit mehr als drei Jahren nicht mehr. Der Umsatz legte im abgelaufenen Quartal bis Ende Juni um 28 Prozent auf 3,27 Milliarden Dollar zu, wie das Unternehmen am Mittwoch mitteilte. Damit wurden die Analystenerwartungen verfehlt. Der Nettogewinn kletterte um 30 Prozent auf 1,5 Milliarden Dollar.

Alibaba hatte beim größten Börsengang aller Zeiten im vergangenen September rund 25 Milliarden Dollar von Investoren eingesammelt. Der Konzern kommt daheim auf einen Marktanteil von 80 Prozent. Alibaba mischt mit Töchtern und Beteiligungen auch bei Internet-Netzwerken, Webseiten, Chat- und Kartendiensten sowie klassischen Kaufhäusern mit. Das Management betonte, die Expansion ins Ausland und in ländliche Gebiete in China stehe nun oben auf der Prioritätenliste, ebenso wie Investitionen in das sogenannte Cloud Computing, also Rechen- und Speicher-Dienstleistungen im Internet.

Erst am Montag hatte Alibaba mitgeteilt mit umgerechnet 4,2 Milliarden Euro beim Elektronikhändler Suning Commerce einzusteigen. Die Firmen erhoffen sich von der Zusammenarbeit Vorteile bei der Auslieferung von Waren. Alibaba-Kunden können zudem bei Suning in den Filialen Elektrogeräte ausprobieren, bevor sie sie mit ihrem Smartphone im Internet bestellen.

Alibaba-Aktien haben dieses Jahr bislang 26 Prozent an Wert verloren. Nach den Quartalszahlen büßten sie an der Wall Street vorbörslich knapp sieben Prozent ein.

Reuters