Dax und EuroStoxx50 stagnierten dagegen bei 11.464 und 3270 Punkten. "Die Bücher sind bei den meisten Profis für das Jahr schon geschlossen", sagte Jochen Stanzl, Analyst des Online-Brokers CMC Markets. Außerdem warteten Investoren auf Impulse von der Wall Street. "Der Dow Jones macht es spannend und hebt sich den Sprung über die runde Marke von 20.000 Punkten vielleicht für das Jahresfinale auf." In den vergangenen Tagen war der US-Standardwerteindex mehrfach an dieser Hürde gescheitert.

Die US-Konjunkturdaten brachten kaum Bewegung in die Börsen. Zwar beantragten etwas mehr Personen als erwartet Arbeitslosenhilfe, dafür gingen die Auftragseingänge für langlebige US-Güter etwas weniger stark zurück als befürchtet. Am Devisenmarkt kostete der Euro 1,0438 Dollar und lag damit weiterhin weniger als einen US-Cent über seinem 14-Jahres-Tief vom Dienstag.

SORGENKIND MONTE PASCHI - ITALIENS BONDS UNTER DRUCK



Die Krisenbank Monte Paschi, die fünf Milliarden Euro frisches Kapital braucht, findet keinen Anker-Investor. Der Staatsfonds von Katar, der eine Milliarde Euro in die drittgrößte Bank Italiens pumpen sollte, winkte ab. Einem Zeitungsbericht zufolge wird sich eine staatliche Rettung des Instituts, das auf einem Berg fauler Kredite sitzt, mehrere Monate hinziehen. Monte-Paschi-Aktie fielen zunächst um zehn Prozent auf ein Rekordtief von 14,71 Euro, drehten vorübergehend ins Plus und notierten am frühen Nachmittag 2,9 Prozent niedriger bei 15,83 Euro.

Ungeachtet der Turbulenzen bei Monte Paschi stieg der italienische Bankenindex um bis zu 1,9 Prozent. "Anleger betrachten Monte Paschi als Einzelfall", betonte Edmund Shing, leitender Anlagestratege der Bank BNP Paribas. Ähnlich äußerte sich sein Kollege Daniel Lenz von der DZ Bank. "Die Rettung an sich ist eine gute Nachricht. Die große Frage ist aber, ob sie mit den EU-Gesetzen vereinbar ist." Diese sehen vor, dass Investoren einen Teil der Verluste schultern müssen, bevor der Staat mit Steuergeldern einspringt.

Vor dem Hintergrund dieser Zweifel trennten sich einige Anleger von italienischen Staatsanleihen. Dies trieb die Rendite der zehnjährigen Titel auf 1,860 von 1,819 Prozent. Papiere aus Spanien und Portugal rentierten ebenfalls höher, bei 1,403 und 3,795 Prozent.

WINDEL-ANBIETER ONTEX UND AUTOHÄNDLER INCHCAPE IM AUFWIND



An der Brüsseler Börse gehörte Ontex mit einem Kursplus von 3,2 Prozent zu den Favoriten. Der Anbieter von "Moltex"-Babywindeln will die Windel-Sparte des brasilianischen Konzerns Hypermarcas übernehmen. Einem Insider zufolge hätte dieser Deal ein Volumen von umgerechnet 287 Millionen Euro. Hypermarcas legten in Sao Paulo 2,9 Prozent zu.

Die Papiere von Inchcape rückten in London sogar um 7,2 Prozent vor. Der britische Autohändler kauft ein Vertriebsnetz in Südamerika für umgerechnet 276 Millionen Euro. Dieser Deal stärke die Präsenz in Chile und Peru und eröffne neue Märkte in Kolumbien und Argentinien, sagte Finanzmarkt-Experte Russ Mould vom Online-Broker AJ Bell.

rtr