DAMIT RECHNET DAS UNTERNEHMEN:


Für das laufende Jahr erwartet HeidelbergCement-Chef Dominik von Achten einen um Sondereffekte bereinigten Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen über dem Vorjahreswert von knapp 3,6 Milliarden Euro. Das urspürngliche Jahresziele 2020 hatte der Konkurrent der Schweizer LafargeHolcim Mitte März wegen der Corona-Pandemie zurückgezogen.

DAS ERWARTEN DIE ANALYSTEN:


Laut den vom Unternehmen zur Verfügung gestellten Daten sehen Analysten den Umsatz im vierten Quartal im Schnitt bei rund 4,4 Milliarden Euro und damit rund drei Prozent unter dem Vorjahresniveau. Der operative Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) dürfte um rund 2,5 Prozent auf 944 Millionen Euro gesunken sein.

Für das Gesamtjahr 2020 rechnen die Experten mit einem Rückgang der Erlöse um rund sieben Prozent auf 17,6 Milliarden Euro. Beim operativen Ergebnis dürfte mit 3,7 Milliarden Euro hingegen ein Plus von 2,4 Prozent herauskommen. Bei beiden Kennziffern gehen Analysten für das laufende Jahr von Zuwächsen im Vergleich zum Corona-Jahr 2020 aus.

Die vom Baustoffkonzern zur Verfügung gestellten Konsensschätzungen liegen laut Analystin Elodie Rall von der US-Bank JPMorgan sowohl beim operativen Ergebnis (Ebitda) als auch beim Umsatz unter ihren Schätzungen.

Unsere Einschätzung zur HeidelbergCement-Aktie

Analyst Lars Kjellberg von der Schweizer Bank Credit Suisse verweist mit Blick auf die Gewinne auf die Kostenentwicklung im letzten Jahr. Im laufenden Jahr sollte ein freundlicheres Geschäftsumfeld die gesamte Branche stützen. Bei HeidelbergCement hänge viel von der Umsetzung der im September vorgestellten Strategie und Maßnahmen zum Aufholen des Rückstands auf die Konkurrenz ab.

Nach Ansicht von Analystin Glynis Johnson vom Investmenthaus Jefferies dürfte der Heidelberger Konzern beim operativen Ergebnis (Ebitda) wohl in etwa die Markterwartungen treffen. Die Aufmerksamkeit dürfte sich vor allem auf das 2021er-Ziel für die freien Barmittel und auf das Portfolio-Management zur Wertsteigerung richten. Johnson hält die Aktien weiter für zu günstig.

Analyst Norbert Kretlow von der Commerzbank warnte, die Endmärkte des Zementherstellers seien mit Unsicherheiten behaftet und die Markterwartungen an die Auswirkungen staatlicher Konjunkturprogramme seien zu hoch. Für Experte Patrick Creuset von der US-Investmentbank Goldman Sachs sind die Papiere der Heidelberger höher bewertet als die Aktien des Konkurrenten LafargeHolcim. Dabei sieht er bei ersteren kaum Ergebniswachstum in den Jahren 2021 und 2022.

dpa-AFX