Die USA und Mexiko vereinbarten in der alten Woche einen Nachfolger für das nordamerikanische Freihandelsabkommen Nafta. Es ist allerdings unklar, ob Kanada dem neuen Vertrag beitritt. Der Dax kam daher in der abgelaufenen Woche unter dem Strich kaum vom Fleck.

Trump will einem Bericht zufolge am Mittwoch US-Strafzölle auf chinesische Waren im Volumen von 200 Milliarden Dollar in Kraft setzen. "Sollte Trump tatsächlich zusätzliche Abgaben erheben, so wäre über die Hälfte des Handels mit China durch Sonderzölle belastet, was Risiken für die Entwicklung der globalen Konjunktur mit sich bringen würde", warnt Thomas Metzger, Chef der Vermögensverwaltung beim Bankhaus Bauer.

US-ARBEITSMARKTDATEN IM BLICK - BAYER MIT ZAHLEN



Daneben warten Anleger gespannt auf die US-Arbeitsmarktdaten am Freitag. Von ihnen erhoffen sie sich Hinweise auf Zeitpunkt und Tempo der erwarteten Zinserhöhungen durch die Notenbank Fed. Einen Vorgeschmack liefern die Zahlen der privaten Arbeitsagentur ADP am Donnerstag - wegen eines US-Feiertags am Montag einen Tag später als üblich. Der Stellenaufbau werde voraussichtlich relativ gering ausfallen, was aber kein Grund zur Besorgnis sei, sagt Commerzbank-Volkswirt Christoph Balz. Die Arbeitslosenquote werde dennoch auf 3,8 Prozent sinken.

Darüber hinaus legt Bayer am Mittwoch seine Quartalsergebnisse vor. Der Pharma- und Agrarchemiekonzern hatte die Veröffentlichung verschoben, um die Geschäfte des kürzlich übernommenen Saatgut-Anbieters Monsanto in das Zahlenwerk einzuarbeiten.

REFORM DER INDEXWELT IN DEUTSCHLAND UND DEN USA



Unabhängig davon steht in der neuen Woche die Überprüfung der Zusammensetzung zahlreicher Indizes auf dem Programm. Am Montag wird der Anbieter Stoxx voraussichtlich den Abstieg der Deutschen Bank aus dem EuroStoxx50 bekanntgeben. Am Mittwoch wird dann wohl der Abschied der Commerzbank aus dem Dax besiegelt. Aussichtsreichster Kandidat für den Aufstieg in die erste Börsenliga ist der Online-Zahlungsabwickler Wirecard.

Parallel dazu wird die Deutsche Börse die endgültige Zusammensetzung der neu geordneten Nebenwerte-Indizes bekanntgeben. Der MDax wird auf 60 und der SDax auf 70 Mitglieder erweitert. Die bisherigen TecDax-Mitglieder werden auf diese beiden Indizes verteilt. Der TecDax selbst wird zu einem Zweitnotierungsindex für die Technologiewerte aus Dax, MDax und SDax heruntergestuft.

Auch an der Wall Street sind Reformen geplant: Internet-Giganten wie Amazon oder Facebook erhalten ihren eigenen Branchenindex "Kommunikationsdienstleistungen". Experten zufolge bietet dies kleineren Technologiefirmen die Chance, aus deren Schatten herauszutreten.

rtr