Deutsche Autoaktien setzen ihre Talfahrt an der Börse fort. Die Papiere von BMW (-1,6 Prozent), Daimler (-0,7 Prozent) und Volkswagen (-0,9 Prozent) schlossen am Montag deutlich im Minus und zählten zu den größten Verlierern im Dax. Der deutsche Leitindex gab lediglich 0,4 Prozent nach. Und auch am Dienstag lieferten sie eine schwache Performance ab.

In den ersten vier Wochen des neuen Jahres hatten die Titel bereits deutlich eingebüßt. BMW fielen um 18,1 Prozent, Daimler um 20,9 Prozent und Volkswagen um 22,3 Prozent. Nur zwei Dax-Konzerne erwischten einen noch schlechteren Auftakt: ThyssenKrupp (-23,4 Prozent) und die Deutsche Bank (-26,7 Prozent). Das Börsenbarometer dagegen fiel nur um 9,3 Prozent.

Ist der Negativtrend damit in Stein gemeißelt oder kommen die Autobauer nochmal zurück? Diese Frage lässt sich im Voraus nicht beantworten. Allerdings können Anleger einen Blick auf die Einschätzungen der Analysten werfen, um einen Eindruck der Stimmungslage zu bekommen. Eine Auswertung der Bloomberg-Daten vom Januar durch BÖRSE ONLINE ergibt folgendes Bild:



Wie sich ablesen lässt, sehen die Experten bei allen drei Aktien ein nicht unerhebliches Kurspotenzial. Auffällig ist die positive Bewertung bei Daimler. Die Anteilsscheine des Mercedes-Herstellers heimsten im vergangenen Monat wesentlich mehr Kaufempfehlungen ein als die Papiere der beiden Rivalen. Umgekehrt kassierte Volkswagen eine vergleichsweise hohe Zahl kritischer Urteile.

Eine durchaus stichhaltige Bestandsaufnahme der Branche liefert eine aktuelle Studie der Deutschen Bank, die am Montag im Vorfeld der Bilanzrunde im Autosektor veröffentlicht wurde. Dabei nimmt Analyst Tim Rokossa auch die oben genannten Unternehmen unter die Lupe.

Auf Seite 2: BMW-Jahresbilanz am 16. März





BMW-Jahresbilanz am 16. März





12-Monats-Chart mit 200-Tage-Linie

Laut Rokossa sollte BMW ein gutes Jahr 2015 mit einem soliden vierten Quartal abgeschlossen haben. Allerdings dürfte der jüngste Produktionsüberhang zuletzt die Margen gedrückt und das schwierigere Umfeld in China und den USA sich bemerkbar gemacht haben. Alle Augen seien aber nun auf die Ausblicke der Branche gerichtet. BMW werde sich wohl vorsichtig optimistisch äußern. Rokossa belässt BMW daher auf "Hold" mit einem Kursziel von 110 Euro.

Auf Seite 3: Daimler-Jahresbilanz am 4. Februar





Daimler-Jahresbilanz am 4. Februar





12-Monats-Chart mit 200-Tage-Linie

Laut Rokossa dürfte Daimler das Schlussquartal mit soliden Ergebnissen abgeschlossen haben. Die gute Dynamik bei der Kernmarke Mercedes und das anhaltend solide Lkw-Geschäft sollten sich darin niederschlagen. Für das Gesamtjahr sollte sich der Konzern wenig aggressive Ziele setzen. Daimler bleibt wegen der anhaltend attraktiven Modelldynamik der Branchenfavorit des Experten. Rokossa belässt Daimler daher auf "Buy" mit einem Kursziel von 110 Euro.

Auf Seite 4: Volkswagen-Jahresbilanz am 10. März





Volkswagen-Jahresbilanz am 10. März





12-Monats-Chart mit 200-Tage-Linie

Laut Rokossa sollte sich der Abgasskandal Volkswagen im vierten Quartal erstmals niedergeschlagen haben. Der Experte erhofft sich weitere Hinweise auf mögliche Folgekosten durch den Skandal und rechnet mit einem vorsichtigen Ausblick auf das Jahr 2016. Die rechtlichen und operativen Unsicherheiten dürften weiterhin auf der Aktie lasten.Rokossa belässt Volkswagen daher auf "Hold" mit einem Kursziel von 135 Euro.

Mit Material von dpa-afx