Der aus der Aufspaltung des Handelskonzerns Metro hervorgegangenen Elektronikhändler Ceconomy machte von April bis Juni mit 4,7 Milliarden Euro gut 1,1 Prozent mehr Umsatz. Knapp elf Prozent der Einnahmen wurden dabei online erzielt. Dank weiter gesenkter Kosten verringerte sich der Verlust von 83 auf 61 Millionen Euro.

Im Ende September auslaufenden Geschäftsjahr 2016/2017 soll der Umsatz leicht steigen und das bereinigte operative Ergebnis ebenfalls den Vorjahreswert von 466 Millionen Euro übersteigen. Für Konzernchef Pieter Haas bestätigen die Zahlen die Stellung des Unternehmens als "führende Consumer-Electronics-Plattform in Europa." Für weiteres Wachstum setzt Haas auf die Expansion im Ausland sowie das Online- und Servicegeschäft. Mit dem Erwerb einer Minderheitsbeteiligung am französischen Marktführer Fnac Darty tritt Ceconomy zudem neu in den französischen Markt ein. "Mit dem Erwerb der Beteiligung an Fnac Darty untermauern wir zudem unseren Anspruch, uns aktiv an der europäischen Marktkonsolidierung zu beteiligen", so Haas.

Wegen des Anteilskaufs zeigte der Media-Markt Gründer Erich Kellerhals den Konzern laut einem Bericht der Wirtschaftswoche jedoch bei der Finanzaufsicht Bafin wegen Marktmanipulation an. Hintergrund ist die Übernahme von 24 Prozent am französischen Wettbewerber Fnac Darty. Der Kurs der Ceconomy-Aktie stieg damals, auch getrieben von der Erwartung der Investoren, Ceconomy werde noch mehr Anteile erwerben und den europäischen Elektronikmarkt konsolidieren. Laut Kellerhals, der 22 Prozent der Media-Saturn Holding besitzt, ist das aber gar nicht möglich. Grund: Vertraglich sei eine Beteiligung an einem Wettbewerber wie Fnac Darty von über 25 Prozent vertraglich verboten und die geweckten Konsolidierungsfantasien damit bewusste Manipulation.

Ceconomy verwahrte sich aber "in aller Schärfe gegen den Vorwurf der angeblichen Marktmanipulation." Ceconomy habe "alle notwendigen Freiheiten, um ihre M&A-Strategie umzusetzen. Dies umfasst auch Beteiligungen in jeder Höhe an Consumer Electronics-Unternehmen im Ausland." Der juristische Zwist zwischen Kellerhals und der ehemaligen Ceconomy Mutter Metro läuft bereits seit 2011.

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Einschätzung der Redaktion



Ungeachtet der gerichtlichen Querelen mit Kellerhals zeigen die Quartalszahlen in die richtige Richtung. Für risikobereitere Anleger eignet sich die Aktie daher bereits jetzt als Wette auf eine Konsolidierung des Elektronikhändler-Marktes sowie den erfolgreichen Ausbau der Online-Umsätze

Empfehlung: Kaufen
Kursziel: 11,50 Euro
Stoppkurs: 8,50 Euro