Der Dax ging am Dienstag 0,02 Prozent tiefer bei 11 771,81 Punkten aus dem Handel. Am Vortag hatte er dank Rückenwind von der Wall Street noch fast 1 Prozent höher geschlossen. Für den MDAX der mittelgroßen Unternehmen ging es um 0,15 Prozent auf 23 285,69 Punkte hoch. Im Handelsverlauf hatte er ebenso wie der Index der gering kapitalisierten Werte SDAX ein Rekordhoch erreicht. Der Technologiewerte-Index TecDAX legte um 0,15 Prozent auf 1881,24 Zähler zu.

HEIDELBERGCEMENT SACKEN AB

Am Montag hatten die New Yorker Aktienindizes dank der Hoffnung auf Steuersenkungen erneut Rekordstände erreicht. Doch am Dienstag sorgte der Rücktritt des Nationalen Sicherheitsberaters von US-Präsident Donald Trump, Michael Flynn, für Irritationen.

Im Dax sackten die Aktien von HeidelbergCement um rund 4 Prozent ab, nachdem der Baustoffkonzern enttäuschende Eckdaten für das vergangene Jahr vorgelegt hatte. Die Heidelberger hatten nicht so stark wie erhofft von der Übernahme des Konkurrenten Italcementi profitiert. Die Anleger machten daraufhin bei den gut gelaufenen Papieren Kasse.

BILFINGER ZIEHEN AN

Dagegen reagierten Bilfinger-Anteilscheine (Bilfinger SE) positiv auf die Jahresresultate und die neue Unternehmensstrategie: Mit einem Kursanstieg von fast 4 Prozent gehörte der Industriedienstleister zu den Favoriten im MDax.

Bei Grammer bleibt der anhaltende Machtkampf im Fokus der Anleger. Am Dienstagnachmittag stand ein Plus von knapp 2 Prozent zu Buche. Der Autozulieferer hatte sich mit dem chinesischen Unternehmen Ningbo Jifeng einen Partner für die Abwehr der Investorenfamilie Hastor an Bord geholt.

STUDIEN TREIBEN RHEINMETALL UND NEMETSCHEK AN

Für deutliche Kursausschläge sorgten auch Analystenkommentare. So hatte die schweizerische Großbank UBS den Kauf von Aktien des Rüstungskonzerns und Autozulieferers Rheinmetall empfohlen. Dessen Anteilscheine führten mit einem Kursplus von fast 5,5 Prozent die Gewinnerriege im MDax an.

Bei den Technologiewerten stachen Nemetschek-Aktien (Nemetschek SE) mit einem Kurssprung von rund 5,5 Prozent heraus. Das Kerngeschäft des Bausoftware-Spezialisten sei stärker denn je zuvor, begründete Analyst Gal Munda von der Privatbank Berenberg sein neues Kaufvotum für die Aktien.

EURO UNTER DRUCK

Der EuroStoxx 50 (EURO STOXX 50) schloss 0,11 Prozent höher bei 3308,89 Punkten. Der CAC 40 in Paris legte ebenfalls zu, während der der Londoner FTSE 100 etwas nachgab. Für den Dow Jones Industrial (Dow Jones 30 Industrial) in New York ging es zum europäischen Börsenschluss minimal nach unten.

Am Rentenmarkt fiel die Umlaufrendite von 0,09 Prozent am Vortag auf 0,08 Prozent. Der Rentenindex Rex (REX Gesamt Kursindex) stieg um 0,01 Prozent auf 142,38 Punkte. Der Bund-Future sank um 0,32 Prozent auf 163,41 Punkte. Der Kurs des Euro gab nach und notierte zuletzt bei 1,0576 US-Dollar. Die US-Notenbankvorsitzende Janet Yellen hatte erneut weitere Leitzinsanhebungen in Aussicht gestellt und damit die Gemeinschaftswährung belastet. Die Europäische Zentralbank hatte den Referenzkurs zuvor auf 1,0623 (Montag: 1,0629) US-Dollar festgesetzt. Der Dollar kostete damit 0,9414 (0,9408) Euro./la/he

--- Von Lutz Alexander, dpa-AFX ---