Der Dax stieg um bis zu 0,3 Prozent auf ein Eineinhalb-Jahres-Hoch von 13.186,57 Punkten und lag damit nur noch etwa 400 Zähler unter seinem Rekordhoch. Der EuroStoxx50 markierte mit 3688,66 Stellen den höchsten Stand seit zwei Jahren.

Der geplante Deal zwischen den beiden weltgrößten Wirtschaftsmächten könne aber immer noch scheitern, warnte Neil Wilson, Chef-Analyst des Online-Brokers Markets.com. "Die chinesische Forderung, sämtliche Strafzölle aufzuheben, könnte zu viel sein."

Sein Kollege Chris Beauchamp vom Brokerhaus IG, rechnet unabhängig davon kurzfristig mit Kursrückschlägen. Langsam setze sich die Einschätzung durch, dass der Markt zu schnell zu stark gestiegen sei. Seit Anfang Oktober hat der Dax knapp elf Prozent zugelegt. Das ist die stärkste Rally seit etwa drei Jahren.

FINANZWERTE GEFRAGT - FORTSCHRITTE BEI BANKENUNION?


Zusätzliche Unterstützung erhielten Dax & Co. von den Finanzwerten. Unter anderem der Vorstoß von Bundesfinanzminister Olaf Scholz zur Bankenunion treibe die Kurse, sagte Commerzbank-Anlagestratege Christoph Rieger. Scholz signalisierte Kompromissbereitschaft bei der umstrittenen Einlagensicherung. Bei EU und Europäischer Zentralbank (EZB) stieß er damit auf positives Echo. Der Index für die Banken der Euro-Zone stieg um 1,3 Prozent. Deutsche Bank und Commerzbank gewannen bis zu 2,8 Prozent.

Ein weiterer Aufheller für die Branchenstimmung waren die Geschäftszahlen der Societe Generale (SocGen). Der Gewinn des französischen Bankhauses brach zwar ein, der Kapitalpuffer wuchs aber an. Außerdem seien die Kosten stärker gesunken als erhofft, konstatierte Analystin Martina Matouskova von der Investmentbank Jefferies. Im Windschatten von SocGen gewannen die Aktien der Konkurrenten BNP Paribas und Credit Agricole bis zu 2,9 Prozent.

BERG- UND TALFAHRT BEI ADIDAS


Die Aussicht auf ein erneutes Rekordjahr verhalf Adidas nur kurz zu einem Kursplus. Da die Quartalszahlen keine großen Überraschungen enthielten, gebe es auf kurze Sicht nur geringe Impulse, kommentierte DZ-Bank-Analyst Herbert Sturm. Anleger machten dagegen Kasse und drückten die Titel des Sportartikel-Herstellers 2,8 Prozent ins Minus. Damit lagen sie aber immer noch rund 50 Prozent über dem Niveau vom Jahresbeginn. Der Dax legte im gleichen Zeitraum nur etwa halb so stark zu.

In London brachen die Titel von Intu dagegen um mehr als 20 Prozent ein. Der britische Einkaufszentrumsbetreiber denkt angesichts eines schwächelnden Geschäfts über eine Kapitalerhöhung nach. "Angesichts der Probleme im Einzelhandel hätten Investoren dies kommen sehen können", sagte CMC-Experte Hewson.

rtr