Der MDAX der mittelgroßen Unternehmen stieg um 0,08 Prozent auf 24 731,94 Punkte und der Technologiewerte-Index TecDAX gewann 0,67 Prozent auf 2312,24 Zähler. Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 (EURO STOXX 50) verlor hingegen minimale 0,03 Prozent auf 3429,46 Punkte.

Die Spannungen wegen des neuerlichen nordkoreanischen Atombomben-Tests hätten nachgelassen, schrieb Analyst David Madden vom Broker CMC Markets UK. Dazu stützten gute Stimmungsdaten aus dem chinesischen Dienstleistungssektor die Kurse. China ist ein wichtiger Handelspartner. In der Eurozone stagnierten die entsprechenden Einkaufsmanagerindizes indes - allerdings auf einem hohen Niveau.

MERCK DANK VERKAUFSPLÄNEN AN DAX-SPITZE

Im Dax eroberten die Aktien der Merck KGaA (Merck) mit plus 2,62 Prozent den ersten Platz. Das Pharma- und Spezialchemieunternehmen will sich möglicherweise von seinem Geschäft mit rezeptfreien Produkten für die Selbstmedikation (Consumer Health) trennen und bereitet derzeit strategische Optionen für den Bereich vor. Diese umfassten auch eine mögliche vollständige oder teilweise Veräußerung sowie strategische Partnerschaften, so Merck. Analyst Peter Spengler von der DZ Bank begrüßte die Pläne der Darmstädter.

Im MDax konnte der Spezialchemiekonzern LANXESS die Anleger mit seinen mittelfristigen Finanzzielen nicht überzeugen: Die anfangs freundlichen Aktien drehten ins Minus und verloren zuletzt am Indexende 3,71 Prozent. "Die Erwartungshaltung im Vorfeld war zu hoch", kommentierte Marktexperte Andreas Lipkow von der Comdirect Bank. Lanxess will vor allem dank des Zukaufs des US-Konzerns Chemtura in den kommenden Jahren profitabler werden.

BESTÄTIGTE ZIELE HELFEN MORPHOSYS

Derweil legten die Titel von MorphoSys im TecDax um 2,23 Prozent zu, nachdem das Biotechnologie-Unternehmen seine Finanzziele für das laufende Jahr bekräftigt hatte.

Die Aktien des Windkraftanlagenbauers Nordex reagierten indes kaum auf die konkretisierten Sparziele - nach zwischenzeitlichen Gewinnen standen sie zuletzt wieder mit 0,44 Prozent im Minus. Bis zu 500 Jobs in Europa gehen verloren.

Eine neuerliche Abstufung ließ Gerresheimer weiter abrutschen: Die Aktien des Spezialverpackungsherstellers verloren 3,15 Prozent auf 60,31 Euro und markierten den tiefsten Stand seit Februar 2016. Nachdem am Montag das Bankhaus Metzler seine Kaufempfehlung gestrichen hatte, zog nun Analyst Falko Friedrichs von der Deutschen Bank nach. Er geht auch im dritten Quartal von schwacher Nachfrage aus und sieht die Jahresziele gefährdet.

Am Rentenmarkt stieg die Umlaufrendite von 0,15 Prozent am Vortag auf 0,16 Prozent. Der Rentenindex Rex (REX Gesamt Kursindex) fiel um 0,05 Prozent auf 141,82 Punkte. Der Bund-Future gewann 0,07 Prozent auf 165,20 Punkte. Der Euro notierte bei 1,1902 US-Dollar. Am Vortag hatte die Europäische Zentralbank (EZB) den Referenzkurs auf 1,1920 auf 1,1905 (Freitag: 1,1920) Dollar festgelegt./gl/das

--- Von Gerold Löhle, dpa-AFX ---