Zwar kletterte der DAX zum Handelsstart auf ein Hoch bei 11.371 Punkten, das Niveau von vor zwei Wochen, konnte das eroberte Level jedoch nicht halten und gab die Gewinne wieder ab. Zum Handelsschluss legte der DAX um leichte 0,09 Prozent auf 11.309 Zähler zu.

Die Zurückhaltung der Anleger dürfte auch daher rühren, dass sich die Bilanzsaison der Konzerne langsam dem Ende neigt. Dafür sollte der Fokus nun kurzfristig wieder auf geopolitischen Ereignisse sowie die kommenden Zins-Sitzungen der Europäischen Zentralbank (EZB) sowie der US-Notenbank (FED) liegen. Der Euro Stoxx 50 verlor bis zum Börsenschluss 0,2 Prozent auf 3238 Punkte.

Zu den DAX-Gewinnern gehörten am Dienstag erneut die Anteilsscheine von Wirecard, die um satte 3,6 Prozent fester aus dem Handel gingen. Damit profitiert die Notierung des Zahlungsabwicklers einen weiteren Handelstag (Montags-Schluss: + 15,1 Prozent) von der gestrigen Bafin-Entscheidung, Wetten auf fallende Wirecard-Kurse in Form von Leerverkäufen zu verbieten.

Gefragt waren daneben die Aktien von HeidelbergCement, Adidas und Lufthansa, die jeweils um 3,2, 1,4 sowie 1,0 Prozent zulegten. Dagegen mussten die Anteile der Deutschen Bank 2,7 Prozent Verluste hinnehmen.

Bei den Aktien aus der zweiten Reihe stachen besonders Wacker Chemie, Sartorius Vz. und Schaeffler hervor.

Eindeutiger Verlierer des heutigen Tages war die Aktie von ProSiebenSat1-Media, die um 3,5 Prozent abrutschten. Hier wirkte die Nachricht aus Unterföhring, dass das Unternehmen seinen Finanz- und Vermarktungsvorstand, Jan Kemper und Sabine Eckhardt, verliert. In die neue Konzernspitze soll nun neben Konzernchef Max Conze und dem stellvertretenden Vorstandschef Conrad Albert ab Juli Rainer Beaujean als neuer Finanzvorstand einziehen. Er war bisher beim Verpackungshersteller Gerresheimer für die Finanzen zuständig.

Eine Feinunze Gold kostet aktuell 1337 US-Dollar. Damit nimmt das Edelmetall wieder Kurs auf den nächsten übergeordneten Widerstand um 1360 Dollar, der zuletzt Anfang 2018 von unten getestet wurde.

Was am Dienstag an der Börse sonst noch wichtig war



HeidelbergCement regelt Nachfolge für Unternehmenschef


Der Baustoffkonzern HeidelbergCement regelt die Nachfolge von Unternehmenschef Bernd Scheifele. Ende Januar 2020 werde der derzeit stellvertretende Unternehmenschef Dominik von Achten den Chefsessel von Scheifele übernehmen, teilte die im Dax notierte Gesellschaft am Dienstag in Heidelberg mit. Der Vertrag von von Achten läuft bis Ende Januar 2025.

ProSiebenSat.1 verliert zwei Vorstände - Ziele bestätigt


Kein Ende der Überraschungen bei ProSiebenSat.1: Mit Finanzvorstand Jan Kemper und Vermarktungschefin Sabine Eckhardt wollen nun zwei weitere Topmanager das Unternehmen verlassen, wie der Medienkonzern am Dienstag in Unterföhring bei München mitteilte. Zuvor hatte das "Manager Magazin" ("MM") unter Berufung auf Insider darüber berichtet. An der Börse brach der Aktienkurs um rund fünf Prozent ein, erholte sich aber wieder auf zuletzt noch minus 1,6 Prozent.

HSBC legt 2018 trotz Turbulenzen zu - Anleger dennoch enttäuscht


Die größte europäische Bank HSBC hat unter ihrem neuen Chef John Flint 2018 trotz der weltweiten Finanzmarkt-Turbulenzen weiter zugelegt. Trotz vieler Unsicherheiten soll die Bank wie geplant bis 2020 eine noch deutlich höhere Rendite für ihre Anteilseigner erwirtschaften. Allerdings verfehlte HSBC zuletzt die Erwartungen von Analysten. Und Flint warnt angesichts des bevorstehenden Brexits und weltweiter Handelsstreitigkeiten vor Gefahren für die Weltwirtschaft. Der EU-Austritt Großbritanniens hält die in London beheimatete HSBC ohnehin in Atem.

Aareal Bank kürzt Dividende deutlicher als erwartet


Die Aareal Bank will die Dividende für das vergangene Jahr wegen der unsicheren Marktlage stärker kürzen als von Experten erwartet. Der Hauptversammlung soll für 2018 die Ausschüttung einer Dividende von 2,10 Euro je Aktie vorgeschlagen werden, teilte die im MDax notierte Bank am späten Montagabend in Wiesbaden mit. Für 2017 hatte die Bank noch 2,50 Euro je Anteil als Gewinnbeteiligung an die Aktionäre ausgeschüttet.

Chinesischer Großaktionär greift nach Modekette Tom Tailor


Die angeschlagene Modekette Tom Tailor soll komplett chinesisch werden. Der Großaktionär Fosun aus China will das Hamburger Unternehmen zu einer Bewertung von rund 96 Millionen Euro übernehmen. Die Tom-Tailor-Aktionäre bekämen ein Angebot von mindestens 2,26 Euro je Aktie, teilte das Unternehmen am Dienstag mit. Die Offerte liegt damit knapp 5 Prozent über dem Aktienkurs vom Montag.

Sartorius will von Nachfrage nach Biopharma-Produkten profitieren


Der Göttinger MDax -Konzern Sartorius bleibt trotz Unwägbarkeiten im Laborgeschäft zuversichtlich. In den kommenden Jahren wollen die Niedersachsen noch profitabler werden. Triebfeder dürfte vor allem die Sparte Bioprocess Solutions sein, in der Sartorius Technologien für die Herstellung von Biopharmazeutika anbietet. Konzernchef Joachim Kreuzburg geht fest davon aus, dass dank aktueller Markttrends die weltweite Nachfrage nach biopharmazeutisch hergestellten Medikamenten und Impfstoffen kontinuierlich wachsen wird. Deshalb stünden auch bei Sartorius "die Zeichen weiter auf Wachstum", sagte er am Dienstag bei der Vorstellung des Geschäftsberichts für 2018 in Göttingen.