Noch am Dienstag hatte der Dax einen Erholungsversuch mit Kursen von in der Spitze knapp über 12 300 Punkten gestartet, diesen aber rasch wieder abgebrochen. Laut Marktanalyst Jochen Stanzl von CMC Markets könnte nun die Marke von 12 090 Punkten erneut einem Test unterzogen werden.

Der MDAX der mittelgroßen Werte gab um 0,34 Prozent auf 24 714,22 Punkte nach. Der Technologiewerte-Index TecDAX verlor 0,43 Prozent auf 2259,54 Zähler. Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 (EURO STOXX 50) stand 0,59 Prozent tiefer.

STARKE WALL STREET NUTZT NICHTS

Beim New Yorker Leitindex Dow Jones Industrial (Dow Jones 30 Industrial) fiel am Vortag erstmals die Marke von 22 000 Punkten. Solange der Euro jedoch weiter aufwerte, blieben Dax-Anleger in Deckung - starke Wall Street hin oder her, kommentierten die Experten des Börsenstatistik-Magazins Index-Radar. Der Euro kostete am Morgen 1,1840 US-Dollar, nachdem er am Vorabend erstmals seit Anfang 2015 über 1,19 Dollar gestiegen war. Eine starke Gemeinschaftswährung kann die Exportchancen von Unternehmen aus dem Euroraum schmälern.

Die Berichtssaison läuft nun auf Hochtouren. Allein aus dem Dax gewähren an diesem Donnerstag acht Konzerne Einblicke in die Bücher. Hinzu kommen zahlreiche Geschäftszahlen von Unternehmen aus der zweiten Reihe. Auf der Konjunkturseite verarbeiten die Anleger Stimmungsdaten aus der Dienstleistungsbranche der Eurozone und den USA.

Schlusslicht im Dax mit einem Abschlag von mehr als 3 Prozent waren die Anteile von Siemens. Ein Händler sagte, der Industriekonzern habe die Erwartungen an das dritte Geschäftsquartal insgesamt verfehlt. Für die Titel des Medienkonzerns ProSiebenSat.1 (ProSiebenSat1 Media SE) und des Nivea-Herstellers Beiersdorf ging es nach Geschäftszahlen um 1,7 beziehungsweise 2 Prozent nach unten.

TELEKOM VORNE IM DAX

Auf der Gewinnerseite standen nach Vorlage von Zahlen die Titel der Deutschen Telekom (Deutsche Telekom) mit plus 1 Prozent sowie die Aktien von BMW, Continental und Merck KGaA (Merck) mit ebenfalls moderaten Aufschlägen.

Im MDax rückten die Aktien von Rheinmetall um mehr als 2 Prozent vor. Die Düsseldorfer hatten dank eines guten Autogeschäfts ihre Messlatte höher gelegt. Für die Titel des Anlagenbauers Dürr ging es am Index-Ende nach Zahlen um fast 6 Prozent in die Tiefe.

Vorne im TecDax gewannen Nordex annähernd 6 Prozent. Der Windkraftanlagenhersteller hatte mit seinem zweiten Quartal positiv überrascht. Das Biotech-Unternehmen MediGene war indes im zweiten Jahresviertel noch tiefer in die Verlustzone gerutscht. Mit einem Minus von fast 6 Prozent bekam es dafür nun die Quittung. Am Vortag hatten die Papiere allerdings sehr deutlich zugelegt./ajx/fbr