Zum Wochenschluss hatten die Hexen auf dem Börsenparkett das Sagen: Am dreifachen Verfallstag arbeitete sich der Dax wieder über die 12.000-Punkte-Marke vor, die er am Montag erstmals in seiner Geschichte durchbrochen hatte. Am so genannten Hexensabbat werden an den Terminmärkten Optionen und Futures auf Aktien und Indizes fällig - Profi-Anleger versuchen die Kurse daher in eine für sie angenehme Richtung zu schieben.

Der Dax notierte 0,9 Prozent fester bei 12.006 Zählern. Der Euro stieg leicht und kratzte an der Marke von 1,07 Dollar. Für etwas Optimismus sorgten die nächtlichen Gespräche in Brüssel über die Auszahlung der griechischen Hilfsgelder. Nach mehrstündigen Beratungen hieß es, der griechische Regierungschef Alexis Tsipras habe den Spitzenvertretern der EU eine rasche Umsetzung von Reformen zugesichert. Die Euro-Finanzminister hatten am 20. Februar das Rettungsprogramm für Griechenland bis Ende Juni verlängert, die Auszahlung von Hilfskrediten aber an die Umsetzung von Reformen geknüpft.

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GRIECHISCHER LEITINDEX IM AUFWIND - BONDRENDITEN FALLEN

Der Athener Leitindex kletterte in der Spitze um 3,5 Prozent, nachdem er in den vergangenen fünf Tagen fast neun Prozent verloren hatte. Der griechische Bankenindex notierte zeitweise knapp sieben Prozent fester.

Auch am Rentenmarkt machte sich Hoffnung breit, dass eine Staatspleite des klammen Landes doch noch abgewendet werden kann. Die Renditen der zweijährigen griechischen Staatsanleihen fielen um 89 Basispunkte auf 23,85 Prozent. Zehnjährige Titel warfen 11,899 Prozent ab nach 12,286 Prozent im Geschäft des Vortages.

Am deutschen Aktienmarkt zählten die Aktien von Lanxess zu den größten Gewinnern. Die Titel legten 1,4 Prozent auf 48,91 Euro zu. Die Deutsche Bank hatte ihr Kursziel für Lanxess einen Tag nach Vorlage von Zahlen auf 48 von 41 Euro erhöht und die "Hold"-Empfehlung bekräftigt. Der Chemiekonzern habe bei der Restrukturierung weitere Fortschritte gemacht, hieß es in dem Kommentar. Auf der Verliererseite ging es für K+S erneut bergab. Die Aktien notierten 0,9 Prozent schwächer, nachdem sie bereits am Mittwoch 3,6 Prozent abgegeben hatten. Die Enttäuschung über die ausgehandelten Lieferpreise für Kali-Düngemittel des Produzenten Weißrussland lastete auf den Kursen.

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ALLIANZ MIT SANOFI VERLEIHT EVOTEC RÜCKENWIND

Im MDax gerieten Südzucker ins Rutschen und verloren zeitweise mehr als acht Prozent. Das Bundeskartellamt hatte die großen deutschen Zuckerhersteller im vergangenen Jahr wegen jahrelanger Preisabsprachen zur Kasse gebeten. Südzucker musste eine Kartellstrafe von 195 Millionen Euro zahlen. Seit 2014 sieht sich das Unternehmen auch mit Schadenersatzklagen von Kunden konfrontiert, erklärte Südzucker am Morgen. Das "Handelsblatt" hatte über eine mögliche Klagewelle gegen Zuckerhersteller berichtet.

Einen guten Tag erwischten Evotec : Die Ankündigung einer Allianz mit Sanofi SASY.PA katapultierte die Aktien der Biotechfirma in in der Spitze um knapp zehn Prozent nach oben. Sie waren mit 4,09 Euro so teuer wie seit Ende Juli 2014 nicht mehr. Evotec hat mit dem französischen Pharmariesen Sanofi eine Zusammenarbeit in der Medikamentenforschung vereinbart. Das Unternehmen soll daraus garantierte Zahlungen von mindestens 250 Millionen Euro erhalten. "Für Evotec ist das ein Riesendeal," sagte ein Händler. Die Zahlungen entsprächen immerhin der Hälfte der Marktkapitalisierung von Evotec. Sanofi legten in Paris um 0,2 Prozent zu.

Reuters