Wie schon vergangene Woche angekündigt, sind am Sonntag die angedrohten höheren US-Strafzölle auf chinesische Waren in Kraft getreten. Auch China erhöhte die Abgaben vor allem für Agrargüter. Davon blieb der DAX am Montag jedoch weitgehend unberührt, da diese Entwicklungen erwartet wurden, so Milan Cutkovic, Marktanalyst bei AxiTrader. "Die Anleger sehen es als positiv an, dass beide Seiten an einer Fortsetzung der Handelsgespräche interessiert sind." Ob es in den nächsten Wochen zu einer Einigung kommt, ist derweil ungewiss.

Auf Seiten der Devisen gab das Pfund 0,8 Prozent nach und kostete mit 1,2064 Dollar so wenig wie seit fast zwei Wochen nicht mehr. Die britische Regierung droht Abweichlern des Brexit-Kurses in den Reihen der konservativen Abgeordneten mit Konsequenzen. Premierminister Boris Johnson kommt im Parlament nur auf eine Stimme Mehrheit. Medienberichten zufolge erwägt er inzwischen auch eine Neuwahl. "Der Machtkampf innerhalb der konservativen Partei wird eine Schlüsselrolle bei der Frage spielen, wie sich das Pfund in dieser absehbar turbulenten Woche hält", sagte Michael Hewson, Chefanalyst beim Handelshaus CMC Markets.

Mit einem Plus von zeitweise bis zu 4,6 Prozent standen die RWE-Aktien unangefochten an der Spitze des deutschen Leitindex. Händlern zufolge reagierten die Papiere auf eine Empfehlung der US-Investmentbank Goldman Sachs. Diese setzte ihr Preisziel um zwei auf 35 Euro nach oben. Das Schlusslicht des DAX bildete am Montag Thyssenkrupp. Ob der Industriekonzern weiterhin im deutschen Leitindex geführt wird, wird am Mittwochabend entschieden.

TLG Immobilien kauft Anteil an Aroundtown - Zusammenschluss denkbar
In der Immobilienbranche bahnt sich ein weiterer Zusammenschluss an. Wie TLG Immobilien bereits am Sonntagabend mitgeteilt hatte, erwirbt das SDax-Unternehmen ein Aktienpaket von 9,99 Prozent des Konkurrenten Aroundtown vom Großaktionär Avisco. Dafür werden den Angeben zufolge 8,30 Euro je Aktie gezahlt, entsprechend dem Nettovermögenswert per 30. Juni. Insgesamt sind das etwas mehr als eine Milliarde Euro. Zudem wollen die beiden Unternehmen über einen Zusammenschluss sprechen.

IPO: Conti prüft Spin-off als Alternative für Teilbörsengang von Powertrain
Der Automobilzulieferer Continental nimmt Alternativen für den geplanten Teilbörsengang seines Antriebsgeschäfts Powertrain ins Visier. So prüft das Management auch eine 100-prozentige Ausgliederung (Spin-off) mit anschließender Börsennotierung, wie das Unternehmen am Montag in Hannover mitteilte. Damit wolle der Dax-Konzern seinen Handlungsspielraum erweitern, hieß es auch mit Blick auf die "derzeit kaum vorhersehbaren Bedingungen für einen möglichen Teilbörsengang im Jahr 2020". Dazu verwies Conti auf die sich weiter beschleunigenden Dynamik hin zur Elektrifizierung von Antrieben. Der Aktienkurs profitierte nur vorübergehend von der Ankündigung.

Roche präsentiert neue Daten zum Grippemittel Xofluza bei Behandlung von Kindern
Der Pharmakonzern Roche hat detaillierte Daten einer Phase-III-Studie zum Grippemittel Xofluza präsentiert. Die Studie habe gezeigt, dass Xofluza als Einzeldosis eine gut verträgliche und wirksame Behandlungsform von Grippe bei Kindern zwischen einem und zwölf Jahren sei, teilte Roche am Montag in Basel mit. Der primäre Endpunkt in dieser Studie sei damit erreicht worden. Erste Details hatte es bereits im Juli gegeben.

Berliner Mietendeckel berücksichtigt auch Größe der Wohnung
Mieter in großen Wohnungen profitieren möglicherweise nur teilweise vom geplanten Berliner Mietendeckel. Nach dem Gesetzentwurf wird bei Anträgen auf Mietsenkung auch geprüft, ob die Wohnfläche angemessen ist, teilte die Senatsverwaltung für Stadtentwicklung der Deutschen Presse-Agentur mit. Gesenkt wird die Miete dann nur für die angemessene Quadratmeterzahl, wie eine Sprecherin erklärte.

Daimler-Chef optimistisch für Pkw-Nachfrage im zweiten Halbjahr
Daimler-Chef Ola Källenius erwartet im zweiten Halbjahr 2019 höhere Absätze für Fahrzeuge der Marken Mercedes-Benz und Smart. Für die entsprechende Sparte Mercedes-Benz Cars sieht Kälenius eine "Trendwende" kommen, wie er im Gespräch mit der "Automobilwoche" (Montag) sagte.

United und American streichen mehr 737-Max-Flüge
Die US-Fluggesellschaften United Airlines und American Airlines nehmen die nach zwei Abstürzen mit Startverboten belegten Boeing-Jets vom Typ 737 Max noch länger aus dem Flugplan. Zudem gab die US-Luftfahrtaufsicht FAA bekannt, dass die Ergebnisse eines mit der ursprünglichen Zulassung der Krisenflieger betrauten Sonderausschusses noch etwas länger auf sich warten lassen werden.

rtr/dpa-AFX/iw