"Gestiegene Transport-, Zustell- und Lohnkosten sowie allgemeine Kostensteigerungen machen Preiserhöhungen im nationalen und grenzüberschreitenden Paketversand unumgänglich", verkündete die Deutsche Post am Montag. Dazu schreibt Reuters: "Künftig gebe es bei den nationalen Paketsendungen auch keinen Preisvorteil mehr für online gekaufte Päckchen- und Paketmarken. Die Filial- und Onlinepreise in der Produktkategorie Päckchen S sollen auf 3,99 Euro von zuvor 3,79 Euro steigen."

Wirksam sollen die Änderungen für Privatkunden beim Paketversand ab dem 1. Juli werden. Schon wieder wartet also auf die Kunden eine Preissteigerung. Außerdem führt Reuters weiter aus: "Für das Päckchen M müssten 4,79 Euro bezahlt werden nach zuvor 4,50 Euro beziehungsweise 4,39 Euro. Der Preis für das ausschließlich online erhältliche Paket zwei Kilogramm steige auf 5,49 Euro von 4,99."

Wichtiges zur Deutsche Post-Aktie


In einem schwachen Gesamtmarkt fällt auch die Aktie der Deutschen Post immer weiter. Das Rekordhoch aus dem Herbst 2021 bei etwas mehr als 60 Euro liegt in weiter Ferne - aktuell notiert der Kurs um 45 Prozent darunter. Dabei sehen die fundamentalen Daten gar nicht schlecht aus. Und das sehen auch die Analysten so. 22 von 25 bei Bloomberg befragte Analysten raten zum Kauf der Aktie, drei raten zum Halten und niemand zu Verkaufen. Das durchschnittliche Kursziel beläuft sich auf 59 Euro. Etwa die britische Bank Barclays rät zum Kauf und gibt als Kursziel gar 74 Euro aus - das bedeutet ein Kurspotenzial von mehr als 100 Prozent für die Deutsche Post-Aktie.

Allerdings sieht es nicht überall rosig aus für das Logistik-Unternehmen. Zwar erhöht es seine Preise regelmäßig, doch dies führt keinesfalls zu enorm boomenden Umsätzen. Außerdem ist der Chart der Aktie arg angeschlagen.

Chartananylse und Kursziele


Im Chart sieht es für das Papier der Deutschen Post nicht so gut aus. Der Abwärtstrend ist voll intakt und eine Bodenbildung setzte noch nicht ein. Zudem ist die Aktie durch das Golden Pocket nach der Fibonacci-Analyse gesaust. Nimmt man den Kurs vom Corona-Crash bis zum Rekordhoch und legt eine Fibonacci-Analyse an, so ergibt sich ein natürliches Korrekturlevel beim 0.618er Level von etwa 35 Euro. Diese Zahl wird vom goldenen Schnitt abgeleitet - eine mathematische Formel, welche sich Zuhauf in der Natur und eben auch an der Börse wiederfindet. Und dieses wichtige Level bei 35 Euro hat die Aktie nun unterschritten. Anleger achten darauf, ob das Papier diese Marke schnell zurückerobern kann. Gelingt dies nicht, sollte die Marke um 28 Euro für eine Bodenbildung sorgen.

Dabei sieht es fundamental gar nicht so schlecht aus. Aber eben auch nicht berauschend. Zwar ist die Aktie mit einem KGV von 8,2 für das Jahr 2022 und mit einer Dividendenrendite von 5,62 Prozent gut bewertet. Doch für Anleger ist es auch wichtig, Wachstumsperspektiven zu haben. Und diese sehen eben nicht so besonders gut aus. Denn Umsätze und Gewinne sollen in den nächsten Jahren eher stagnieren. Warum die meisten Analysten dann dennoch so euphorisch mit den Kurszielen sind, ist indes nicht ganz klar. Und was sagt BÖRSE ONLINE nun zu der Deutsche Post-Aktie?

Deutsche Post Aktie rauscht durch den Stopp


Leider ist die Aktie der Deutschen Post durch unseren Stoppkurs bei 38 Euro gerauscht, den BÖRSE ONLINE genannt hatte. Deswegen beobachten Anleger die Aktie und warten eine Bodenbildung ab, bis wir wieder ein eindeutiges Kaufsignal aussprechen können. Viele andere Analysten sehen allerdings bereits wieder viel Potenzial, doch dieses muss die Deutsche Post-Aktie erst noch beweisen. Dafür ist eine charttechnische Bodenbildung wichtig, sowie eine Beruhigung der Märkte oder sehr gute fundamentale Aussichten bei der Deutschen Post selbst.

Mit Reuters

Hinweis auf Interessenkonflikte: Der Mehrheitsinhaber der alleinigen Gesellschafterin der Finanzen Verlag GmbH, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Deutsche Post.