Bevor die Deutsche Post am 6. August ihre Zahlen vorlegen wird, könnte die Nervosität der Anleger steigen. Zwar werden die Bonner bei den Erlösen wohl auch währungsbedingt einen Zuwachs ausweisen können, doch wird das Unternehmen nicht nur mit guten Meldungen aufwarten. So wird bei den Ergebnissen gegenüber dem Vorjahresquartal ein deutlicher Rückgang zu melden sein. Dafür sorgen drei Effekte. Erstens hat der Streik die Erträge belastet. Zweitens kommen IT-Probleme im globalen Frachtgeschäft dazu. Und drittens belasten Restrukturierungsaufwendungen. In der Summe dürfte das ausreichen, um das Nachsteuerergebnis zweistellig ins Minus zu drücken.

Wir halten dennoch an unserer "Kaufen"-Einstufung fest. Möglicherweise sorgt die Nervosität sogar für attraktive Kaufkurse. Klar ist: Das zweite Quartal ist in der Regel eines der schwächeren. Deshalb fällt ein Minus nicht so stark ins Gewicht. Im Gegenteil: Die Investoren dürften erkennen, dass die Post die vielen Einmaleffekte ausbügeln kann. Deshalb ist es wahrscheinlich, dass das Management das Ergebnisziel von drei bis 3,2 Milliarden Euro auf Basis des Ergebnisses vor Zinsen und Steuern (Ebit) beibehält und den Ergebnisausblick für 2016 erneuert.

LA