Dabei hätten Ausgleichszahlungen des Bundes und des Landes Hessen für den ersten Lockdown 2020 von rund 160 Millionen Euro geholfen. Für das Gesamtjahr rechnet Fraport deshalb nun mit einem positiven statt einem leicht negativen Ebit. Unter dem Strich werde ein leicht negativ bis leicht positives Ergebnis erwartet bei einem Umsatz von zwei Milliarden Euro.

Durch Kurzarbeit und Personalabbau konnte Fraport die Kosten deutlich senken. Mittlerweile ist die Kurzarbeit teilweise beendet, das Unternehmen stellt wieder Mitarbeiter ein. Ende Juni zählte Fraport knapp 19.000 Beschäftigte, gut 3000 weniger als vor einem Jahr. Fraport-Aktien lagen am Vormittag 0,7 Prozent im Minus bei 55,46 Euro und gehörten damit zu den schwächeren Papieren im MDax.

Trotz der spürbaren Erholung der Passagierzahlen in Frankfurt seit Juni hob der Flughafenbetreiber die Prognose im Gesamtjahr von 20 bis 25 Millionen Fluggästen nicht an. Im Vorkrisenjahr 2019 waren es rund 70 Millionen. Airports im Ausland, die Fraport betreibt, lassen die Krise etwas schneller hinter sich. "Nicht zuletzt dank unserer weltweiten Präsenz sind wir sehr gut aufgestellt, um von der erwarteten Erholung des Reiseverkehrs zu profitieren", erklärte Fraport-Chef Stefan Schulte. Im Juli erholten sich die Passagierzahlen am Frankfurter Flughafen mit einem Plus von 116 Prozent auf 2,8 Millionen. An Spitzentagen kämen immerhin schon rund die Hälfte der Fluggäste der Vor-Corona-Zeit. Weil sich die Pandemie im vergangenen Jahr aber erst ab März deutlich auf den Flugverkehr auswirkte, lag die Passagierzahl im ersten Halbjahr noch 46,6 Prozent unter dem Vorjahr und gut 80 Prozent unter dem Rekordwert aus dem Jahr 2019. Dementsprechend ging der Umsatz im ersten Halbjahr um rund elf Prozent auf 811 Millionen Euro zurück. Die Luftfracht blieb unterdessen auf Wachstumskurs mit einem Plus von neun Prozent gegenüber dem ersten Halbjahr 2019.

rtr