Frankfurt ist nicht allein betroffen. Die Gewerkschaft Verdi hat gleich an acht Flughäfen in Deutschland die privaten Luftsicherheitskräfte zu einem ganztägigen Warnstreik aufgerufen. In Frankfurt würden lediglich Transitreisende abgefertigt, teilte Fraport mit. Außerdem sollen Berlin, Bremen, Hamburg, Hannover, Stuttgart, Düsseldorf und Köln/Bonn bestreikt werden.

Bereits in der vergangenen Woche hatte Verdi zeitversetzt an mehreren Flughäfen ganztägige Warnstreiks durchgezogen, was zu Protesten bei den Flughäfen und Airlines führte. Hintergrund sind die Tarifverhandlungen, die Verdi aktuell mit dem Bundesverband der Luftsicherheitsunternehmen (BDLS) führt. Eine fünfte Runde ist für diesen Donnerstag (24. März) in Raunheim bei Frankfurt angesetzt.

Die Gewerkschaft fordert, die Gehälter in den Luftsicherheitsdiensten um mindestens einen Euro pro Stunde zu erhöhen. Wesentlich kostspieliger für die Unternehmen könnten regionale Angleichungen sowie vereinheitlichte Tarifgruppen werden, die laut den Arbeitgebern für einzelne Beschäftigte bis zu 40 Prozent mehr Gehalt bringen würden. Der BDLS habe bis zu 22 Prozent angeboten, hatte BDLS-Verhandlungsführer Rainer Friebertshäuser am Donnerstag erklärt. Lediglich der ebenfalls beteiligte Beamtenbund (dbb) habe seine Forderungen leicht reduziert.

Der Flughafenverband ADV forderte die Gewerkschaft auf, eine Lösung am Verhandlungstisch zu finden, anstatt erneut zu streiken. Die Fluggäste könnten den Streiks nicht ausweichen, sagte Hauptgeschäftsführer Ralph Beisel. Er kritisierte auch den grundlegenden Kurs bei Verdi: "Streiks an den Flughäfen sind längst keine Ausnahme mehr. Stattdessen sind Arbeitsniederlegungen zu einem leichten Mittel der Wahl geworden, um Partikular-Interessen unerbittlich durchzusetzen."

Einschätzung zur Fraport-Aktie


Die Fraport-Aktie hatte sich vor dem Ukraine-Krieg bis auf 68 Euro hochgehangelt und sich damit dem Vor-Corona-Niveau angenähert. Das Allzeithoch von 79,26 Euro stammt aus November 2019. Nach dem Einmarsch Russlands und neuen Einschränkungen im globalen Flugverkehr sackte die Aktie des Flughafen-Betreibers, der auch im russischen Sankt Petersburg eine Beteiligung hält, massiv ab. Am Montag gibt der Wert zeitweise auf 50,66 Euro nach. Die im MDAX gelistete Aktie rutschte auch unter die Stopp-Marke von Börse Online bei 55 Euro ab. Bis zu einer Normalisierung der technischen Lage sollten Anleger die Fraport-Aktie nur beobachten.

mmr/dpa-AFX