Nach einem schwungvollen Handelsauftakt ist den Anlegern an den europäischen Aktienmärkten am Mittwoch rasch die Puste ausgegangen. Der Dax notierte am frühen Nachmittag mit 11.863 Punkten 0,6 Prozent niedriger, der EuroStoxx50 büßte 0,1 Prozent auf 3714 Zähler ein. "Die Unsicherheit um die griechische Schulden-Odyssee und ein wieder anziehender Euro bremsen die Euphorie", erklärte CMC-Analyst Andreas Paciorek. Händler sprachen von mauen Umsätzen. Zudem signalisierten die US-Futures für die Wall Street eine leichtere Eröffnung. "Da passen Gewinnmitnahmen besser ins Bild als Käufe", fasste ein Börsianer zusammen.

Trotz des Feilschens der Athener Regierung mit der EU um die Lösung der Schuldenkrise zog der Euro in der Spitze bis auf rund 1,08 Dollar an. Mit 1,0760 Dollar notierte er am Nachmittag immer noch höher als am Vortag, als er zeitweise sogar unter 1,07 Dollar gerutscht war. Ohne Einigung auf Reformen als Gegenleistung für Finanzhilfen droht Griechenland die Zahlungsunfähigkeit.

Positiv nahm die Börse in Athen die Nachricht auf, dass die EZB einem Insider zufolge noch keine Entscheidung über eine Verschärfung der Refinanzierungsbedingungen für die griechischen Banken beschlossen hat. Der Banken-Index schnellte um bis zu 9,6 Prozent nach oben. Der Athener Leitindex drehte 0,4 Prozent ins Plus.

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CHEFWECHSEL IN STOCKHOLM UND LONDON FREUT AKTIONÄRE

Im Dax machten die Finanztitel ihre Verluste vom Vortag wett. Die Aktien der Commerzbank und der Deutschen Bank legten 1,8 und 1,2 Prozent zu und waren damit Spitzenreiter im Leitindex. Ansonsten drückten Gewinnmitnahmen die Aktien quer durch alle Sektoren. Zu den größten Verlierern zählten Adidas, BMW und Münchener Rück mit einem Abschlägen von je etwa 1,5 Prozent. Im MDax fielen Axel Springer nach einem kritischen Ausblick der Analysten von Equinet auf die am 7. Mai anstehenden Geschäftszahlen um 3,6 Prozent.

In Paris verloren die Aktien der Puma -Mutter Kering bis zu 6,5 Prozent. Der Luxusgüterkonzern, zu dem auch Marken wie Gucci zählen, hatte im ersten Quartal weniger umgesetzt als erwartet. Die Erlöse bei Puma sorgten dagegen für zufriedene Gesichter: Die im SDax gelisteten Aktien legten 2,6 Prozent zu.

Mit Aktienkäufen feierten die Anleger den neuen Chef bei Volvo. Die In Stockholm gelisteten Aktien hoben um bis zu 15,6 Prozent ab. Der Chef der Volkswagen-Tochter Scania, Martin Lundstedt, verlässt den Konzern und wechselt zum schwedischen Konkurrenten. Auch beim Triebwerkshersteller Rolls-Royce in London begrüßten die Anleger einen neuen Chef mit Aktienkäufen: Der frühere Chef des Chipentwicklers ARM, Warren East, soll künftig den Konzern leiten. Die Titel legten bis zu 5,4 Prozent zu.

Reuters