Der Chemiekonzern Lanxess schließt das Jahr seiner Neuausrichtung mit einem Gewinnsprung ab. Der bereinigte Betriebsgewinn (Ebitda) erhöhte sich 2015 um 9,5 Prozent auf 885 Millionen Euro, wie das Kölner Unternehmen am Donnerstag mitteilte. "Wir haben unsere Neuausrichtung schneller als geplant umgesetzt und gleichzeitig unsere Finanz- und Ertragslage deutlich verbessert", zog Vorstandschef Matthias Zachert Bilanz. "Damit haben wir ein stabiles Fundament für unseren Wachstumskurs gelegt." Zachert hatte im vergangenen Jahr dreimal die Ergebnisziele erhöht und zuletzt zwischen 860 und 900 Millionen Euro in Aussicht gestellt.

Der Vorstandschef hatte Lanxess mit einem umfangreichen Sparprogramm wieder auf Kurs gebracht. Für das schwächelnde Kautschukgeschäft hatte er mit dem saudischen Ölgiganten Saudi Aramco einen Partner gefunden. Dem MDax-Konzern kamen zudem der starke Dollar und niedrigere Rohstoffkosten zugute. Unter dem Strich verdiente Lanxess im vergangenen Jahr 165 Millionen Euro nachdem vor Jahresfrist noch 47 Millionen zu Buche standen. Davon profitieren auch die Aktionäre, die eine zehn Cent höhere Dividende von 60 Cent je Aktie erhalten sollen. Der Umsatz lag 2015 bei 7,9 Milliarden Euro, ein Rückgang von gut einem Prozent. Grund sind niedrigere Verkaufspreise, zu denen sich das Unternehmen wegen der geringeren Rohstoffkosten gezwungen sieht.

Auf das laufende Jahr blickt der Vorstand verhalten optimistisch. Lanxess sei gut in das Jahr gestartet und rechne für das erste Quartal mit einem bereinigtem Betriebsgewinn zwischen 240 und 260 (Vorjahreszeitraum: 229) Millionen Euro. Bei synthetischem Kautschuk, wo der Konzern Weltmarktführer ist, erwarte Lanxess jedoch ein "anhaltend herausforderndes" Wettbewerbsumfeld, das zu zusätzlichem Margendruck führen könnte. Im Gesamtjahr rechnet der Vorstand mit einem bereinigten Ergebnis zwischen 880 und 930 Millionen Euro. Analysten waren zuletzt etwas optimistischer und hatten im Schnitt 933 Millionen Euro prognostiziert.

Reuters