Im ersten Quartal schrieb Leoni vorläufigen Zahlen zufolge einen Verlust (Ebit) vor Sondereffekten von 17 Millionen Euro nach einem Plus von 29 Millionen Euro im Vorjahr. Der Umsatz verringerte sich den Angaben zufolge von 1,35 Milliarden Euro auf 1,26 Milliarden Euro.

Grund für das abgeschwächte Ergebnis seien Inflationsdruck, Lieferketten-Engpässe und Folgen des Krieges in der Ukraine, so das Unternehmen. Wegen des Ukraine-Kriegs musste Leoni einen Teil der Produktion eilig in andere Länder verlagern. Der Ausblick für das Geschäftsjahr 2022 bleibe unverändert. Die endgültigen Ergebnisse des abgelaufenen ersten Quartals sollen am 11. Mai veröffentlicht werden.

Die US-Bank JPMorgan hat die Einstufung für Leoni nach vorläufigen Zahlen auf "Neutral" mit einem Kursziel von 10 Euro bestätigt. Analyst Jose Asumendi sieht nur wenig Anpassungsbedarf bei den Marktschätzungen. Diese reflektierten schon den schwachen diesjährigen Ausblick.

Das Analysehaus Warburg Research hat das Kursziel für Leoni jedoch von 12,00 auf 9,50 Euro gesenkt. Die Eckdaten des Autozulieferers ergäben ein gemischtes Bild, schrieb Analyst Marc-Rene Tonn in einer aktuellen Studie. Der Umsatz und das bereinigte operative Ergebnis (Ebit) seien solide, der schwache Free Cashflow mache jedoch weiterhin Sorgen vor dem Hintergrund einer schon sehr hohen Schuldenlast. Er beließ die Einstufung auf "Hold".

Einschätzung zur Leoni-Aktie


Die Papiere von Leoni stehen nach den Zahlen vom Freitagabend unter Druck. Im frühen Handel verlieren die Anteilsscheine des Autozulieferers fast acht Prozent auf 8,25 Euro, konnten die Verluste zuletzt jedoch auf 8,50 Euro eindämmen.



Börse Online hatte den Wert im Februar zum Kauf empfohlen und eine Stop-Loss-Marke bei 7,20 Euro gesetzt. Mit dem Kursrutsch Anfang März wurde der Wert bereits ausgestoppt. Neue Käufe haben keine Eile, ein Abwärtstrend seit November 2021 ist intakt. Erst oberhalb von 9,50 bis 10 Euro sähe es charttechnisch wieder besser aus. Abwarten.

mmr mit rtr/dpa