Die Kunden rennen McDonald’s die Bude ein. Nachdem sich während der Pandemie die Drive-ins starker Nachfrage erfreut und den Großteil des Geschäfts ausgemacht hatten, strömen nach den Lockerungen in etlichen Ländern die Fans von Burgern, Pommes Frites und Chicken McNuggets auch wieder kräftig in die Läden der Kette. Anleger sollten daher die Aktie weiterhin zum Fressen gern haben.

Im zweiten Quartal schoss der Umsatz um 57 Prozent auf 5,9 Milliarden Dollar nach oben. Damit lag er 8,8 Prozent über dem Stand des zweiten Quartals 2019. "Wenn die Filialen wieder öffnen, kehrt das Geschäft schnell zurück", so Vorstandschef Chris Kempczinski. Bereinigt um die Eröffnung neuer Läden und Währungseffekte legte der Erlös um 40,5 Prozent gegenüber 2020 zu. Wachstumsmotor war das Auslandsgeschäft, nachdem zahlreiche Filialen wieder ihre Pforten geöffnet hatten. Stark lief außerdem das Geschäft auf dem Heimatmarkt USA, wo die Kunden kräftig bei Crispy-Chicken-Hühnchen-Sandwiches zugriffen und der Lieferdienst alle Hände voll zu tun hatte. Daher sprang der operative Gewinn des Konzerns auf 2,7 Milliarden Dollar nach oben, was einer satten Marge von 45,7 Prozent entsprach.

Digitalisierung beflügelt

Zudem sind die Online- und mobilen Umsätze in den wichtigsten sechs Märkten im ersten Halbjahr um 70 Prozent auf knapp acht Milliarden Dollar geklettert. "Es ist klar, dass unser nächstes Kapitel durch unsere Führung im Digitalbereich angetrieben werden wird", sagt Kempczinski. Dabei lösen die Kunden von unterwegs per App eine Bestellung aus und holen sie zeitnah in der Filiale ab. Große Erwartungen hat der Firmenlenker an das neue "My McDonald’s Rewards"-Bonusprogramm. Damit hat die Kette in den USA seit der Einführung Anfang Juli zwölf Millionen Teilnehmer gewonnen. Das Programm soll bis Ende 2021 in Deutschland und Kanada eingeführt werden, 2022 folgen Großbritannien und Australien.

Der Konzern bekommt zudem auf der Umsatzseite Rückenwind aus dem Ausland, wo viele Filialen zum Normalbetrieb zurückkehren sollen. Außerdem werde in den USA der Anteil der geöffneten Restaurants von zuletzt rund 70 Prozent bis zum Labor Day am 6. September praktisch auf 100 Prozent zulegen. Zudem birgt der Lieferservice großes Potenzial. Die höheren Kosten für Gehälter und Vorprodukte gibt McDonald’s über steigende Preise an die Kunden weiter. So lagen die Preise in den USA im zweiten Quartal rund sechs Prozent über dem Vorjahr. Daher werde die operative Marge im Gesamtjahr im unteren bis mittleren 40-Prozent-Bereich liegen. Laut dem Konsens der Analysten soll sie 43,5 Prozent erreichen, womit sie das prächtige 2019er-Niveau von 42,5 Prozent leicht übertreffen würde.

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