Auf die Zahl der Impfdosen, die Biontech und sein Partner Pfizer in diesem Jahr herstellen wollen, hat das allerdings keine Auswirkung. Biontech wies darauf hin, dass die Lieferung zum Ende des Jahres erhöht wird und das im Produktionsziel von zwei Milliarden Impfdosen in diesem Jahr bereits eingeplant ist.

Lipide sind ein essenzieller Bestandteil von mRNA-Impfstoffen wie der von Biontech. Die Boten-RNA (mRNA), die dem Körper die Informationen zur Herstellung des Antigens überträgt, wird bei der Impfstoff-Produktion mit bestimmten Fettstoffen (Lipiden) umhüllt. Sie schützen die mRNA vor dem Abbau und tragen dazu bei, dass sie die Zellen erreicht. In dem Covid-19-Impfstoff von Biontech sind vier verschiedene Lipide enthalten, darunter Cholesterin.

Merck - nach eigenen Angaben ein weltweit führender Anbieter von Lipiden - arbeitet schon seit Wochen daran, seine Produktionskapazitäten für die Fettstoffe weiter auszubauen. Nötig war dafür auch eine Weiterentwicklung von Herstellungstechnologien. "Wir machen alles, was menschenmöglich ist, um unsere Kapazität in dem Bereich auszuweiten", sagte Merck-Chef Stefan Oschmann zu Reuters. Ziel sei es, dass Merck dadurch sehr viel früher als ursprünglich geplant liefern könne. Der Konzern habe dabei eng mit Biontech zusammengearbeitet. Die Lipide werden am Unternehmenssitz in Darmstadt, in Schaffhausen in der Schweiz sowie in St.Louis in den USA hergestellt.

Weltweit unterstützt der hessische Pharma- und Spezialchemiekonzern mehr als 50 Covid-19-Impfstoffprojekte mit Produkten wie Filter, Bioreaktoren und Zellkulturmedien. "Sie können davon ausgehen, dass wir mit praktisch jedem Impfstoffentwickler in unterschiedlichen Bereichen zusammenarbeiten", sagte Oschmann. Der Konzern erwägt auch, ob für Biontech einzelne Prozessschritte übernommen werden könnten, etwa die Abfüllung und die Verpackung. Ob dazu aber bereits eine Entscheidung gefallen ist, wollte Oschmann nicht sagen.

rtr