Die Einsatzmöglichkeiten scheinen schier endlos, und so überrascht es nicht, dass auch die Politik das Portemonnaie öffnet. Allein die Wasserstoffstrategie der deutschen Bundesregierung sieht vor, sieben Milliarden Euro in Firmen und Forschung zu investieren, um bis 2030 Erzeugungskapazitäten von fünf Gigawatt (GW) und bis 2040 von zehn GW zu schaffen. Zum Vergleich: Derzeit ist in der gesamten EU erst rund ein Gigawatt installiert.

Um von dem Potenzial zu profitieren, bringen sich sowohl die Wasserstoffunternehmen als auch Börsianer in Stellung. Während die einen erst noch auf sprudelnde Gelder hoffen, dürfen die anderen bereits ihre Gewinne zählen. So hat sich die Aktie des schwedischen Brennstoffzellen-Entwicklers Powercell in diesem Jahr verdoppelt. Der britische Anlagenbauer ITM Power oder auch McPhy Energy, Hersteller von Elektrolyseuren, konnten ihren Marktwert sogar mehr als vervierfachen. Ein Blick in die Geschäftsentwicklung zeigt aber, dass in der Bewertung mittlerweile viel Zukunftsfantasie steckt. Bei McPhy stehen einem Börsenwert von 300 Millionen Euro Erlöse von 19 Millionen Euro gegenüber. Dazu operiert die Firma in der Verlustzone. Auch ITM schreibt rote Zahlen, das Umsatzmultiple liegt hier sogar bei über 300!

Das genannte Trio steht für rund 40 Prozent des jüngst ins Leben gerufenen E-Wasserstoff Europa Index. Insgesamt sind in dem Barometer acht Unternehmen enthalten, die auf hohes Wachstum im Wasserstoffbereich hoffen. Mit SFC Energy ist auch eine deutsche Gesellschaft mit von der Partie. Allerdings ist der aus unserer Sicht aussichtsreichste Brennstoffzellenspezialist mit einem Indexanteil von 2,5 Prozent nur ein Leichtgewicht.


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"High Risk" vs. Langzeitinvestment

Der Start ist dem E-Wasserstoff Europa Index gelungen. Ausgehend vom Emissionstag am 10. Juni notiert das Barometer aktuell 16 Prozent höher. Die auf den Basiswert verfügbaren Produkte kamen noch schneller voran, da es sich um Hebelpapiere handelt, wie zum Beispiel der Mini-Future Long von Morgan Stanley. Der Schein mit einem Hebel von zwei eignet sich speziell für risikofreudige Anleger, die das derzeit starke Momentum in der Branche spielen möchten. Wer sich das Zukunftsthema langfristig ins Depot holen möchte, ist mit dem in Ausgabe 12/2020 an dieser Stelle vorgestellten HVB-Tracker (WKN: HVB 4H2) auf den Global Hydrogen Index gut beraten. Das Barometer bietet nicht nur eine klassische 1 : 1-Partizipation ohne Barriere, der Index ist mit 17 internationalen Wasserstofftiteln deutlich breiter gestreut.