Für das Krebsmittel Monjuvi von Morphosys gab es gute Nachrichten: Der Verband der US-Krebszentren NCCN hat das Mittel unter bestimmten Voraussetzungen bei B-Zell-Lymphomen nun als bevorzugte Therapie einstuft. Die Aktien der Biotechfirma stiegen um rund fünf Prozent. Nach einer Reihe Negativschlagzeilen könnte dies der Aktie etwas Erleichterung bringen, hieß es dazu an der Börse.

Wie Morphosys bereits im Januar mitgeteilt hatte, beläuft sich der vorläufige Netto-Produktumsatz von Monjuvi in den USA für das Gesamtjahr 2021 auf 79,1 Millionen US-Dollar (66,9 Millionen Euro). "Wir sind erfreut darüber, dass eine Vielzahl von Patienten seit der Markteinführung von Monjuvi profitiert hat, und wir erwarten für 2022 nachhaltiges Wachstum", sagte Jean-Paul Kress, Vorstandsvorsitzender von Morphosys, im Januar. "Die aktualisierte Struktur unserer Finanzprognose für 2022 spiegelt unser Geschäftsmodell besser wider und bietet der Finanzwelt größere Transparenz."

Am Mittwochabend will Morphosys außerdem seine Zahlen zum vierten Quartal sowie zum abgelaufenen Geschäftsjahr 2021 veröffentlichen. Die Prognose zum Konzernumsatz hat Morphosys im November bestätigt. Demnach soll dieser zwischen 155 und 180 Millionen Euro liegen. Die betrieblichen Aufwendungen werden zwischen 435 und 465 Millionen Euro erwartet. Darin enthalten sind Aufwendungen für Forschung und Entwicklung, für Vertrieb, Verwaltung und Allgemeines. Außerdem zählt der Anteil des Pharmaunternehmens Incyte an den Vertriebsaufwendungen auf Monjuvi in den USA dazu. Die US-Amerikaner beteiligten sich mit 750 Millionen Dollar an den Bayern, zu Kursen um die 130 Euro. Dies war nötig, um das Produkt selbst vermarkten zu können.

Einschätzung zur Morphosys-Aktie


Die positiven Nachrichten zum Krebsmittel Monjuvi trieben die Kurse von Morphosys am Mittwoch an. Am Morgen legte das Papier um rund fünf Prozent zu. Bis zum frühen Nachmittag musste der Biotech-Konzern die Gewinne jedoch weitestgehend wieder abgeben. Die Aktie notierte noch bei 23,26 Euro.

Der Titel scheint insgesamt günstig bewertet. So war etwa die Übernahme des Biopharma-Unternehmens Constellation Pharmaceuticals im Juli 2021 für 1,4 Milliarden Euro teurer, als Morphosys aktuell an der Börse wert ist. Außerdem verfügt Morphosys über Barmittel in Höhe von rund einer Milliarde Euro. Damit kann der Konzern weitere Medikamente druch klinische Phasen bringen.

Am Mittwochabend veröffentlicht Morphosys die Zahlen zum vierten Quartal sowie zum abgelaufenen Geschäftsjahr 2021. Wir bleiben bei unserer Kaufempfehlung.

rtr/dpa-AFX/iw/ts