18.10 Uhr - Der US-Konzern Johnson & Johnson hinkt bei den Lieferungen seines Corona-Impfstoffes in die EU hinterher. Von den 55 Millionen Dosen, die im zweiten Quartal geliefert werden sollen, sind bisher weniger als zehn Prozent tatsächlich angekommen. Die für die laufende Woche zugesagte Lieferung habe J&J um die Hälfte gekürzt und das mit zunehmenden Versorgungsproblemen mit Vorprodukten begründet, sagt ein EU-Insider. Einem Sprecher der EU-Kommission zufolge ist das aber nur eine vorübergehende Reduzierung, die später wieder aufgeholt werden soll. J&J peile nach wie vor die Lieferung von 55 Millionen Dosen im zweiten Quartal an. Der Konzern war für eine Stellungnahme nicht zu erreichen.

17.55 Uhr

- Der Corona-Impfstoff von Biontech kann künftig länger bei höheren Temperaturen aufbewahrt werden. Studien hätten ergeben, dass das Vakzin 31 Tage bei Kühlschrank-Temperaturen von zwei bis acht Grad Celsius gelagert werden könne und nicht wie bisher praktiziert nur fünf Tage, teilt die Mainzer Pharmafirma mit. Die Europäische Arzneimittelbehörde EMA habe einer entsprechenden Änderung der Lagervorschriften zugestimmt. Bisher war eine längere Aufbewahrung nur bei Temperaturen von minus 80 bis minus 60 Grad erlaubt, was logistisch bei längeren Wegen oder der Lagerung in Arztpraxen schwierig war.

17.35 Uhr - Bund und Länder heben die Impf-Priorisierung ab dem 7. Juni auf. Gesundheitsminister Jens Spahn kündigt außerdem an, dass ab dem 7. Juni auch die Betriebs- und Privatärzte in die Impfkampagne eingebunden werden.

17.07 Uhr - Die Weltgesundheitsorganisation WHO plädiert für vorgezogene Lieferungen an die internationale Covax-Allianz für einen weltweit gerechten Zugang zu Corona-Impfstoffen. "Wir brauchen die Dosen jetzt und fordern (Impfstoffhersteller) auf, die Lieferungen so schnell wie möglich vorzuziehen", sagt WHO-Chef Tedros Adhanom Ghebreyesus. Das Programm ist stark von den AztraZeneca-Impfstoff-Exporten aus Indien abhängig. Viele dieser Dosen werden aber derzeit in Indien verwendet, da das Land schwer von der Pandemie betroffen ist.

16.23 Uhr - Gesundheitsminister Jens Spahn schlägt den Bundesländern eine generelle Aufhebung der Impfpriorisierung ab dem 7. Juni vor. Das habe Spahn seinen Kollegen vorgeschlagen, heißt es in Verhandlungskreisen. Damit könnten sich ab dem 6. Juni dann alle Personen über 16 Jahre für eine Impfung anmelden. Spahn hat bereits mehrfach vor überzogenen Erwartungen gewarnt: Da der Impfstoff nur schrittweise von den Herstellern geliefert werde, könnten nicht alle Impfwilligen sofort im Juni geimpft werden.

16.20 Uhr - Das Weltwirtschaftsforum (WEF) sagt sein Jahrestreffen 2021 ab. Die Organisation begründete den Entscheid mit den Auswirkungen des Coronavirus, das das Reisen erschwere. Der Anlass hätte in drei Monaten in Singapur stattfinden sollen. Stattdessen peile das WEF nun ein Jahrestreffen in der ersten Hälfte 2022 an. Der genaue Zeitpunkt und der Ort hingen von einer Lagebeurteilung im Sommer ab.

14.17 Uhr - CDU-Chef Armin Laschet pocht auf eine schnelle Zulassung des Biontech-Impfstoffe für Kinder durch die EU. Er erwarte dies noch für diesen Monat, sagt der nordrhein-westfälische Ministerpräsident nach der digitalen Teilnahme von EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen an einer CDU-Präsidiumssitzung. Auf die Frage, wo die Kinder ab zwölf Jahren dann geimpft werden sollten, sagt der Unions-Kanzlerkandidat, man müsse "pragmatisch" klären, ob dies in der Schule oder in Impfzentren sein solle. Der Hausärzte-Verband hatte beiden Möglichkeiten abgelehnt und dringt auf ein Impfen in den Praxen.

14.12 Uhr - CDU-Chef Armin Laschet hat Warnungen des Bundes an die Länder vor einer zu weitgehenden Öffnungspolitik zurückgewiesen. Die Länder hätten "sehr verantwortungsvolle Maßnahmen" ergriffen, sagt der Unions-Kanzlerkandidat nach den CDU-Gremiensitzungen. Er weist zudem den Ausdruck "Flickenteppich" zurück. Dass die Länder mit regional und lokal sehr unterschiedlichen Corona-Inzidenzen differenziert vorgingen, sei "mehr als sachgerecht".

14.01 Uhr - In den USA sind am Sonntag so viele Passagiere geflogen wie seit Ausbruch der Pandemie im März 2020 nicht mehr. Insgesamt wurden 1,85 Millionen Fluggäste gezählt, gibt die Transportsicherheitsbehörde TSA bekannt. Dennoch lag die Nachfrage am Sonntag nur bei etwa 70 Prozent der Flugreisen, die es an diesem Tag im Mai 2019 gab.

12.31 Uhr - Die EU hat nach Angaben von Regierungssprecher Steffen Seibert bereits 200 Millionen Impfdosen an Staaten in aller Welt geliefert. Die EU bereite zudem ein Verfahren vor, wie man weitere Impfdosen zur Verfügung stellen könne. Daran werde sich Deutschland beteiligen, sagt er zu Forderungen einer stärkeren Unterstützung der Entwicklungsländer. Über die internationale Impfstoffallianz Covax, bei der Deutschland zweitgrößter Finanzier sei, seien zudem mehr als 54 Millionen Impfdosen in 121 Länder geliefert worden.

12.28 Uhr - Die Niederlande planen weitere Erleichterungen in dieser Woche. Ab Mittwoch können Vergnügungsparks und Zoos wieder aufmachen, wie Gesundheitsminister Hugo de Jonge mitteilt. Die Außengastronomie darf zwei Stunden länger bis 20.00 Uhr (MESZ) öffnen. Weitere Aufhebungen von Corona-Beschränkungen sollten in den nächsten drei Wochen folgen. Durch Impfungen sei die Belastung von Krankenhäusern gesunken.

12.21 Uhr - Die Bundesregierung sieht derzeit keine Veranlassung, mehr Freiheitsrechte bereits nach der Erstimpfung einzuräumen. "Bislang ist daran nicht gedacht", sagt ein Sprecher des Bundesgesundheitsministeriums in Berlin. Er betont, dass die vollständige Schutzwirkung erst zwei Wochen nach der zweiten Impfung bestehe. Sachsens Ministerpräsident Michael Kretschmer hatte am Wochenende gefordert, Freiheiten beim Reisen bereits nach der ersten Corona-Impfung einzuräumen. "Wer mit Astrazeneca geimpft wird, sollte schon drei Wochen nach der ersten Dosis mehr Freiheiten bekommen", sagte der CDU-Politiker in der "Berliner Morgenpost".

12.02 Uhr - In Indien gibt es nach Angaben der Regierung 26 Fälle von Blutungen oder Blutverklumpungen im Zusammenhang mit dem Impfstoff Covishield des Herstellers Astrazeneca. Daten würden zeigen, dass es ein sehr kleines, aber definitives Risiko für "thromboembolische Ereignisse" gebe. Auch aus anderen Regionen hatte es ähnliche Berichte gegeben. So hatte etwa die europäische Arzneimittelbehörde EMA berichtet, bis zum 4. April seien es in der EU bei rund 34 Millionen verabreichten Astrazeneca-Impfdosen 169 Fälle von seltenen Gehirnthrombosen gemeldet worden. Diese seien vor allem bei Frauen im Alter von unter 60 Jahren binnen zwei Wochen nach der Impfung aufgetreten.

11.30 - Die Chefs von British Airways und des Londoner Flughafens Heathrow fordern zur Öffnung des internationalen Flugreiseverkehrs in Großbritannien weitere Lockerungsschritte. Bislang hat die Regierung erst ein Dutzend Länder im Corona-Ampelsystem mit grün eingestuft, so dass keine Quarantänepflicht nach der Rückkehr mehr besteht. Airline und Flughafen dringen darauf, dass die Auflagen auch für die Vereinigten Staaten und wichtige Reiseländer wie Griechenland und Spanien gelockert werden sollten. Die Regierung in London hatte am Freitag aber wegen der Ausbreitung der indischen Corona-Variante zu Vorsicht gemahnt und erklärt, es werde nicht so schnell eine Überarbeitung der Risikoländerliste geben.

10.59 Uhr - Unionsfraktionschef Ralph Brinkhaus warnt vor zu schnellen Lockerungen. "Wir können uns freuen, dass das Impfen viel besser läuft als Anfang des Jahres. Aber wir müssen aufpassen, dass wir uns nicht zu früh freuen", sagt der CDU-Politiker den Sendern RTL und ntv. "Die Pandemie ist noch nicht vorbei. Im letzten Sommer hatten wir Inzidenzen von unter zehn, jetzt haben wir Inzidenzen um die 80", mahnt er. Er appelliere daher an die Bundesländer "mit Bedacht und Augenmaß" zu lockern, "aber nicht, um irgendwelche politischen Vorteile zu bekommen".

10.06 Uhr - Die Impfkampagne in Deutschland gewinnt weiter an Fahrt. Bis Montagmorgen wurden mehr als 40 Millionen Impfdosen gegen das Coronavirus verabreicht, wie Bundesgesundheitsminister Jens Spahn auf Twitter bekanntgibt. Damit seien 30,7 Millionen oder 37 Prozent der Deutschen mindestens einmal geimpft. Mehr als 9,3 Millionen oder 11,2 Prozent hätten zwei Impfungen und somit den vollen Schutz.

09.40 Uhr - Griechenland will der angeschlagenen Tourismusbranche mit einem weiteren Finanzpaket von über 400 Millionen Euro unter die Arme greifen. Details sollten bekanntgegeben werden, sobald die Regierung ihre Pläne ausgearbeitet habe, sagt Finanzminister Christos Staikouras im Hörfunk. Erste Öffnungen im Tourismus gab es am Samstag

09.25 Uhr - Der Einzelhandelsverband HDE rechnet mit einer Klagewellen wegen der November- und Dezember-Hilfen. Der Verband spricht von einer Ungleichbehandlung gegenüber der Gastronomie, die eindeutig begünstigt werde. Diese war allerdings seit Anfang November zwangsweise geschlossen, der Einzelhandel erst ab Mitte Dezember. Die November- und Dezember-Hilfen, die bis zu drei Viertel des Umsatzausfalls ersetzen, gelten als besonders großzügig. Andere Branchen müssen sich dagegen mit der sogenannten Überbrückungshilfe III begnügen, das sind Zuschüsse zu den Fixkosten, wenn Firmen einen Corona-bedingten Umsatzeinbruch nachweisen können. Diese müsse zumindest schnell aufgestockt werden, so der HDE.

08.35 Uhr - In Indien sinkt die Zahl der Neuinfektionen nach offiziellen Angaben erstmals seit dem 21. April wieder unter die Marke von 300.000. Es habe zuletzt 281.386 neue Fälle gegeben, erklärt das Gesundheitsministerium. Zwischenzeitlich hatte es mehr als 400.000 binnen eines Tages gegeben. Die Zahl der Toten stieg um 4106 auf knapp 274.390. Der Chef-Wissenschaftler der Weltgesundheitsorganisation WHO wurde indes in der Zeitung "Hindu" mit den Worten zitiert, es gebe große Teile Indiens, in denen der Höhepunkt noch nicht überschritten sein dürfte. Einige Experten sagen, dass die tatsächlichen Zahlen fünf- bis zehnmal höher als offiziell erklärt liegen könnten.

08.25 Uhr - Thüringens Ministerpräsident Bodo Ramelow weist auf ein Stadt-Land-Gefälle bei den Corona-Infektionszahlen hin. Es sei in Thüringen offensichtlich so, dass sich die Menschen auf dem Land unvorsichtiger verhielten, sagt der Linken-Politiker im ZDF. Die Infektionszahlen in den Städten seien niedriger, weil die Menschen dort stärker die Abstands- und Hygiene-Regeln beachteten.

05.20 Uhr - Das Robert-Koch-Institut (RKI) meldet 5412 neue Positiv-Tests. Das sind 1510 weniger als am Montag vor einer Woche. Die Sieben-Tage-Inzidenz liegt wie am Vortag bei 83,1. Der Wert gibt an, wie viele Menschen je 100.000 Einwohner sich in den vergangenen sieben Tagen mit dem Coronavirus angesteckt haben. 64 weitere Menschen sind im Zusammenhang mit dem Virus gestorben. Damit erhöht sich die Zahl der gemeldeten Todesfälle binnen 24 Stunden auf 86.160. Insgesamt fielen in Deutschland bislang rund 3,6 Millionen Corona-Tests positiv aus.

04.00 Uhr - Ifo-Chef Clemens Fuest warnt vor einer Einführung einer Vermögenssteuer nach der Bundestagswahl zur Finanzierung der Kosten der Corona-Krise. "Die Einführung einer Vermögensteuer wäre ein lautes Signal an alle Investoren, Deutschland als Standort zu meiden", sagt Fuest der Zeitung "Augsburger Allgemeinen" (Montagausgabe) laut Vorabbericht. Eine solche Abgabe, wie sie derzeit Grüne, SPD und Linke in ihren Wahlprogrammen planen, würde die wirtschaftliche Erholung nach der Krise behindern.

02.25 Uhr - Die Direktorin des Kinderhilfswerks Unicef, Henrietta Fore, fordert die G7-Länder auf, das weltweite Covax-Impfprogramm der Vereinten Nationen (UN) mit der Spende von überschüssigen Corona-Impfstoffen zu unterschützen. Die UN-Organisation Unicef, die für das Covax-Programm zuständig ist, schätzt die Versorgungslücke infolge des des Exportstopps Indiens auf 140 Millionen Dosen bis Ende Mai und etwa 190 Millionen bis Ende Juni. Indien hat die Lieferung der zugesagten Einheiten ausgesetzt, um den vom Serum-Institut hergestellten AstraZeneca-Impfstoff im eigenen Land im Kampf gegen eine massive zweite Infektionswelle einzusetzen.

00.19 Uhr - Weltweit sind inzwischen mehr als 162,71 Millionen Menschen positiv auf das Coronavirus getestet worden. Über 3,5 Millionen Menschen sind im Zusammenhang mit dem Virus gestorben. Das ergibt eine Reuters-Zählung auf Basis offizieller Daten.

rtr