Für dieses Jahr ist der Vorstand um Konzernchef Frank Appel nun noch optimistischer und erwartet jetzt einen operativen Gewinn von mehr als sieben Milliarden Euro. Auch die Mittelfrist-Ziele schraubte er in die Höhe. Post-Aktien legten zeitweise auf ein Rekordhoch von 59,60 Euro zu. Die weltweit rund 550.000 Beschäftigten erhalten für ihre Leistungen erneut einen Corona-Sonderbonus. Jeder Vollzeit-Beschäftigte bekommt 300 Euro, die Kosten für die Einmalzahlungen summieren sich auf rund 200 Millionen Euro. Diese sind in der angehobenen Prognose bereits enthalten. "Das zweite Quartal hat erneut bewiesen, dass sich der Welthandel weiter erholt und der E-Commerce-Boom von Dauer ist - wobei wir von beiden Entwicklungen stark profitieren", sagte Appel. Alle Sparten der Post konnten den Gewinn steigern, vor allem im Express- und Paketgeschäft lief es rund. Die Post war bereits mit Rekordwerten ins Jahr gestartet. Bereits damals hatte Appel die Prognose angehoben - nun legte er erneut eine Schippe drauf. Nun erwartet er für das Jahr 2023 ein Ergebnis vor Zinsen und Steuern (Ebit) von mehr als 7,4 Milliarden Euro - zuvor war er von sieben Milliarden Euro ausgegangen. Der Lockdown in der Corona-Krise hatte dem Online-Handel einen entscheidenden Schub gegeben. Immer mehr Verbraucher ordern ihre Waren im Internet, die Logistik-Konzerne liefern diese aus. Sie rechnen angesichts weiter boomender Geschäfte damit, dass der Trend nach der Pandemie anhält. Aber auch der Welthandel zieht wieder an. Das spielt den Logistikern weltweit in die Karten. So konnte der Post-Konkurrent UPS im ersten Quartal seinen Umsatz sogar um 27 Prozent auf rund 22,9 Milliarden Dollar steigern. Das operative Ergebnis des US-Konzerns war im Vergleich zum Vorjahresquartal um 158 Prozent auf 2,8 Milliarden Dollar in die Höhe geschossen. Auch Konkurrent FedEx baute Umsatz und Gewinn zuletzt aus.

rtr