Für die Thyssenkrupp-Werftentochter Marine Systems wäre der Auftrag ein großer Erfolg, hatte das Unternehmen doch 2016 im Rennen um einen 34 Milliarden Euro teuren U-Boot-Auftrag aus Australien gegen den französischen Rüstungskonzern DCNS den Kürzeren gezogen.

Im Anschluss an Verhandlungen mit der deutschen Regierung sollten Gespräche mit Thyssenkrupp aufgenommen werden, erklärte die Regierung in Norwegen. Der Auftrag solle 2019 unterzeichnet werden und die U-Boote ab Mitte der 20er Jahre ausgeliefert werden. Neben Thyssenkrupp hatte sich erneut DCNS beworben.

THYSSENKRUPP ZULETZT NUR MIT KLEINEREN AUFTRÄGEN



Das Bundesverteidigungsministerium sprach von einer guten Nachricht. "Das bedeutet, dass Deutschland seine bisherige Planung bei der Beschaffung neuer U-Boote deutlich vorzieht." Die norwegische Entscheidung werde dazu beitragen, eine zukunftsweisende Schlüsseltechnologie für die nächsten Jahrzehnte in Deutschland zu sichern. Es sei vereinbart worden, dass wichtige Anteile durch die norwegische Industrie geleistet werden.

Thyssenkrupp Marine Systems beschäftigt in Kiel, Hamburg und Emden rund 3200 Mitarbeiter. Das Geschäft ist derzeit nicht ausgelastet. Im vergangenen Geschäftsjahr 2015/16 (per Ende September) hatte das Unternehmen nur kleinere Wartungs- und Serviceaufträge an Land gezogen. Neben Norwegen bewirbt sich Marine Systems um einen U-Boot-Auftrag aus Indien und für den Bau von Kriegsschiffen der deutschen Marine. Die Werften gehören bei Thyssenkrupp neben dem Anlagenbau zur Sparte Industrial Solutions. Diese soll nach einem Rückgang der Aufträge neu aufgestellt werden.