Unter dem Strich peile Thyssenkrupp einen Jahresüberschuss von mindestens einer Milliarde Euro an - dies wäre der höchste Nettogewinn seit dem Geschäftsjahr 2007/08. Im abgelaufenen Jahr fiel nach Anteilen Dritter noch ein Verlust von 109 Millionen Euro an, so dass es erneut keine Dividende geben soll. Konzernchefin Martina Merz setzt den Umbau fort. Das Wasserstoff-Geschäft könnte mit einem Minderheitsanteil an die Börse gebracht und die Stahlsparte in die Eigenständigkeit überführt werden.

"Die Trendwende ist erkennbar, es geht in die richtige Richtung bei Thyssenkrupp", sagte Merz. Die Performance habe sich deutlich verbessert. "Diesen Schwung wollen wir mitnehmen in die nächste Phase unserer Transformation, um in unseren Geschäften auch wieder profitabel zu wachsen." Der Halbleitermangel und die Unsicherheiten durch die Corona-Pandemie seien aber weiter große Herausforderungen.

Die Stahlsparte bleibt weiter Dreh- und Angelpunkt für die Bilanz. Mit einem operativen Gewinn von 116 Millionen Euro schnitt sie deutlich besser ab als im Vorjahr, das mit einem Verlust von 820 Millionen Euro den Gesamtkonzern belastete. Im neuen Jahr peile die Sparte eine weitere signifikante Ergebnisverbesserung an. Ob und wie lange sie noch im Konzern bleibt, ist offen. "Neben der Vorbereitung der üblichen Carve-out-Themen prüft Thyssenkrupp im Rahmen einer Machbarkeitsstudie, unter welchen Bedingungen der Stahlbereich in die Eigenständigkeit überführt werden kann."

Für die Wasserstoff-Tochter Uhde Chlorine Engineers (UCE) sind die Überlegungen schon weiter. "Das Unternehmen prüft deshalb intensiv, wie das Wasserstoffgeschäft bestmöglich weiterentwickelt werden kann. Aktuell plant Thyssenkrupp einen Börsengang als Vorzugslösung. In jedem Falle würde Thyssenkrupp eine Mehrheit am Geschäft behalten."

Thyssenkrupp will einen Minderheitsanteil seiner Wasserstoff-Tochter im Frühjahr an die Börse bringen. "Ja, wir streben einen Börsengang an", sagte Konzernchefin Martina Merz am Donnerstag auf der Bilanzpressekonferenz in Essen. "Wir gehen davon aus, dass wir Anfang Januar einen Kapitalmarkttag machen für die Interessierten und wenn wir im Plan bleiben, wir auch im Frühjahr den Börsengang machen."

rtr