Die älteste Kryptowährung Bitcoin hat sich von ihrem Crash in den vergangenen Wochen wieder etwas erholt. Mit den jüngsten Kursgewinnen des technologielastigen US-Index Nasdaq kletterte auch der Bitcoin in den vergangenen Tagen im zweistelligen Prozentbereich nach oben. Die Digitalwährung stieg um rund 16 Prozent von 36.000 US-Dollar auf 42.000 Dollar. Auf Sicht der vergangenen 24 Stunden liegt der Bitcoin über 2,5 Prozent im Plus. Aktuell notiert er bei rund 42.600 Dollar.

Gute Geschäftszahlen haben den Nasdaq am vergangenen Freitag Schub gegeben. Der Versandhändler Amazon erfreute die Technologie-Investoren mit seinen Ergebnissen zum abgelaufenen vierten Quartal. Die Aktie stieg um über 13 Prozent. Auch der Betreiber der Fotoplattform Snapchat (Snap) überzeugte mit soliden Ergebnissen. Die Aktie reagierte auf die Veröffentlichung der Zahlen am Freitag mit einem Plus von rund 50 Prozent. Die Beruhigung folgte auf die enttäuschenden Zahlen von Meta (ehemals Facebook) vom Mittwoch.

Die Kurse von Cyber-Devisen sind hoch volatil. Kryptoexperte Timo Emden von Emden Research erklärt warum: "Da Kryptowährungen im Allgemeinen als hochriskante Anlageklasse fungieren, nehmen Anleger in unsicheren Zeiten Reißaus, ähnlich wie an den Aktienmärkten." Bei einer schlechten Nachrichtenlage ziehen die Anleger massiv Kapital aus dem Kryptomarkt ab. So auch im Rahmen des Tech-Crashs in den vergangenen Wochen. Im Zuge des Ausverkaufs bei Technologie-Titeln fiel der Bitcoin von seinem Rekordhoch bei knapp 70.000 US-Dollar um rund die Hälfte. Dabei dürften auch die Zinsangst und geopolitische Unsicherheiten eine Rolle gespielt haben. Eine sogenannte Kryptowährung ist eine digitale Währung. Genau wie mit herkömmlichem Geld kann man sie als Zahlungsmittel verwenden.

Auch zweitgrößte Kryptowährung gewinnt


Die zweitgrößte Internet-Währung Ether stieg am Samstag wieder auf über 3.000 Dollar, nachdem sie zuvor bis auf rund 2.400 Dollar abgestürzt war. Die Digitalwährung basiert auf der Ethereum-Blockchain. In der Technologie sehen Experten große Chancen. So erklärte Börsenexperte Jens Rabe gegenüber Boerse Online, dass Ethereum die meisten Anwendungen hätte. "Eine Währung braucht einen Anwendernutzen - und da setzt sich Ethereum und Ether am ehesten durch. Die neuen Produkte werden oftmals auf der Ethereum-Plattform aufgesetzt," so Rabe. Dennoch ist im Kryptomarkt weiterhin mit hohen Kursschwankungen zu rechnen: "In keiner anderen Anlageklasse sind so viele Emotionen enthalten wie in Kryptowährungen."

Einschätzung zum Bitcoin Nach wie vor könnten die anstehende Zinserhöhung und geopolitische Unsicherheiten den Kurs belasten. So möchte die US-Notenbank Fed die Zinsen 2022 mehrmals anheben. Wie sich der Bitcoin in einem inflationären Umfeld bei steigenden Zinsen entwickelt, bleibt abzuwarten. Zudem ist die angespannte Lage in der Ukraine ein weiterer Risikofaktor für den Kurs. Wir empfehlen den Bitcoin daher lediglich als spekulative Beimischung zum Depot.

lb