Seit neuestem gehört die Aktie von Infineon zu den inzwischen 17 deutschen Werten, die im Euro-Stoxx-50-Index enthalten sind. Mit einem geschätzten 2022er-KGV von 27 gehört sie damit aber auch gleich zu den zehn teuersten in dem Leitindex der Euro-Zone und im DAX ist sie sogar die teuerste. In diesem Umfeld erscheint es fraglich, ob das Anfang März erreichte Neunjahreshoch bei 36,96 Euro so schnell zu überwinden sein wird, zumal sich aus charttechnischer Sicht nach dem Mega-Anstieg (etwa plus 150 Prozent auf 52-Wochen-Sicht, in der Spitze plus 265 Prozent gegenüber dem 2020er-Tief) eine klare Konsolidierungs- wenn nicht gar obere Umkehr-Formation andeutet. Wir setzen mit einem passenden Inline-Optionsschein darauf, dass es so schnell nicht wieder stark nach oben geht.

Die obere Schwelle des ausgewählten Papiers ist bei 39,00 Euro angesiedelt, so dass es selbst nach einem neuen bullischen Ausbruch noch zwei Euro Puffer gäbe. Bleibt zudem die untere 29er-Schwelle bis zum 18. Juni unangetastet, dann wird der Kurs des Derivats um 125 Prozent klettern, wofür also lediglich gut zweieinhalb Monate Wartezeit zu überbrücken wären. Damit wird der Schein von der fortschreitenden Zeit ebenso profitieren wie von einer neuerlichen Konsolidierung der Infineon-Aktie Richtung 33/33,50 Euro. Eine auffällige Unterstützung hat sich Anfang März um 31,60 Euro etabliert. Wird diese mit einem Zweimonatstief durchbrochen, kann man auf die im Januar etablierte waagrechte Zone um 31 Euro setzen. Damit liefert auch diese notfalls noch einen Puffer von zwei Euro, so dass man allgemein sagen kann, dass man mit dem Inliner dem Treiben der Infineon-Aktie zwischen 31 und 37 Euro ohne größerem Unbehagen zuschauen kann und erst nach einem Ausbruch aus dieser Range aktiv werden muss. Zu dieser Strategie sollte ein erster Stop loss bei 1,75 Euro passen, welcher mit steigendem Zeitwert sukzessive nachgezogen werden sollte.


Beim Adidas-Inliner SB6 JMU hatten wir in Ausgabe 08/21 auf eine massive Hürde bei der DAX-Aktie gesetzt und damit durchaus recht behalten. Die 330er-Schwelle ist wie erwartet außer Reichweite geblieben. Nach einem kräftigen Sturz der Aktie ist es jetzt aber plötzlich die untere Schwelle, die tendenziell in Gefahr ist, zumal der Basiswert erstmals seit Juli nachhaltig unter seinen um 270 Euro verlaufenden 200-Tage-Durchschnit fiel. Der Schein weist noch immer einen Buchgewinn von 16 Prozent auf und bis zum 21. Mai sogar ein attraktives, zumal schnelles Zusatzpotenzial von 51 Prozent. Dafür muss die Adidas-Aktie über der Makre von 230,00 Euro bleiben. Eine sehr auffällige waagrechte, mittelfristig gültige Unterstützungszone ist zwischen etwa 250 und 260 Euro auszumachen. Bezogen auf den Inline-Optionsschein, der zurzeit einen Stoppkurs bei 4,40 Euro aufweist, sollte dazu ein Stop loss bei 4,70 Euro passen, welcher ab sofort gilt.



Name Infineon-Inliner
WKN SB6MQA
Aktueller Kurs 4,35 € / 4,45 €
Schwellen 29,00 € / 39,00 €
Laufzeit 18.06.21
Stoppkurs 1,75 €
Zielkurs 10,00 €

Stefan Mayriedl schreibt seit 1997 über die Finanzmärkte und gehört zum festen Autorenstamm von BÖRSE ONLINE. Der diplomierte Volkswirt hat sich auf Charttechnik und Derivate spezialisiert. Seit 2010 ist er zudem Chefredakteur des Börsenbriefs smartanlegen.

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