Zu seinen vordringlichsten Aufgaben bei der Deutschen Bank gehören die Integration der Postbank sowie der Börsengang der Vermögensverwaltungs-Tochter Deutsche Asset Management ("DWS"). Schenck soll künftig als stellvertretender Vorstandschef die Investmentbanking-Sparte der Deutschen Bank leiten.

Der gebürtige Heidelberger von Moltke war 2009 von Morgan Stanley zur Citigroup gekommen, um sich um Fusionen und Übernahmen (M&A) im Konzern zu kümmern. In drei Jahren nach der Finanzkrise trennte sich die Bank unter seiner Ägide von mehr als 60 Töchtern und Beteiligungen. Bei Morgan Stanley hatte er sich zuvor als M&A-Berater vor allem um Börsenbetreiber und Finanztechnologie-Firmen gekümmert. Mit Unternehmen aus der Finanzbranche hatte er schon bei seinen vorherigen Stationen bei JPMorgan und Credit Suisse First Boston zu tun. Bei Credit Suisse hatte er 1992 seine Karriere nach dem Studium der Philosophie und Literatur gestartet. Er ist verheiratet und hat drei Kinder.

Die als Investmentbanker und bei Citi erworbenen Kenntnisse kann von Moltke bei der Deutschen Bank gut gebrauchen. "Seine vielfältige Erfahrung bei strategischer Planung und beim Umbau eines multinationalen Finanzkonzerns wird uns helfen, die Strukturen unserer Bank weiter zu vereinfachen und unsere Ziele zu erreichen", sagte Vorstandschef John Cryan. Deutschlands mit Abstand größtes Geldhaus steht vor der Eingliederung der Tochter Postbank in ihr Privatkundengeschäft. Zudem soll die Fondssparte spätestens im nächsten Jahr an die Börse gebracht werden.

James von Moltke stammt aus einer prominenten Familie. Der bekannteste Vertreter des mecklenburgischen Adelsgeschlechts ist Helmuth James Graf von Moltke. Der Gründer des "Kreisauer Kreises" von Widerstandskämpfern gegen den Nationalsozialismus wurde 1945 hingerichtet. Dessen Urgroßonkel Helmuth von Moltke war preußischer Generalfeldmarschall und galt als Vater der militärischen Siege in den Kriegen, die 1871 zur Gründung des Deutschen Reiches führten.

rtr