von Manfred Ries

Ausgangssituation und Signal


Über Wochen hinweg galten die Papiere der Deutschen Post als Outperformer im DAX. Seit Mitte Februar legten sie um gut 25 Prozent zu und markierten am Mittwoch bei 25,08 Euro ein temporäres Hoch. Damit wurde exakt die 200-Tagelinie berührt, die noch leicht fällt und als Widerstand agiert. In der Folge setzten Gewinnmitnahmen ein, die den Aktienkurs am heutigen Freitag zeitweilig unter die 24 Euromarke drückten. Die Kerzenformationen der vergangenen beiden Handelswochen zeugt von der Abgabebereitschaft der Anleger: Die "Kerzen" weisen relativ hohe "obere Schatten" auf. Dies bedeutet, dass die Hochkurse der entsprechenden Woche nicht gehalten werden konnten. Damit erweist sich der Bereich um 25 Euro zunehmend als harter Widerstand auf dem Weg nach oben.

Die Bedeutung der 25-Euromarke als Widerstand kommt im Tageschart eindrucksvoller zur Geltung, ebenso der Aufwärtstrend, der sich Mitte Februar bei Kursen um 19,55 Euro etabliert hat. Mit der heutigen Kursschwäche wurde der bestehende Aufwärtstrendkanal nach unten verlassen und der Aktienkurs hat seine 21-Tagelinie getestet. Diese verläuft steigend und signalisiert einen noch intakten kurzfristigen Aufwärtstrend. Dieser gleitende Durchschnitt der vergangenen 21 Tage verläuft gegenwärtig bei 23,70 Euro und gilt - gemeinsam mit der Kursmarke von 23,61 Euro - als kurzfristiger Unterstützungsbereich.

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Die Schwungkraft der Kurse nimmt sichtbar ab. Dies zeugt von Gewinnmitnahmen. Der DAX dürfte die laufende Handelswoche mit Verlusten beenden; die 10.000er-Marke konnte bislang nicht zurückerobert werden. Sollte sich die Marktschwäche in der kommenden Woche fortsetzen, könnten die Papiere der Deutschen Post erneut unter Druck geraten. Fällt die Notierung unter den Bereich von 23,70/23,61 Euro, so wäre dies als Verkaufssignal zu werten. Als mögliches erstes Kursziel wäre dann die Kurslinie um 22 Euro zu benennen. Die bisherigen Tiefstkurse in diesem Jahr finden sich bei 19,55 Euro. Mit nachfolgendem Hebelzertifikat lässt sich auf fallende Notierungen spekulieren. Die Kursbewegungen werden um den Faktor 7,5 gehebelt. Zu beachten ist die Laufzeit bis zum 14. September 2016 sowie die Knock-Out-Schwelle bei 26,50 Euro, die identisch ist mit dem Basispreis. Ein individueller Stop-Loss-Kurs sollte gelegt werden, etwa knapp oberhalb von 25 Euro.

Tageschart





Wochenchart





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Manfred Ries vom Index Radar-Magazin ist ausgebildeter Bankkaufmann mit Studium der Volkswirtschaftslehre. Über viele Jahre arbeitete er in den Bereichen Vermögensanlage und Devisenhandel bei Großbanken. Seit mehr als 15 Jahren ist Manfred Ries als Wirtschaftsjournalist tätig. Für Börse Online analysierte er bereits 1999 die Märkte aus charttechnischer Sicht.

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