Ein 28 Meter hoher Prozessbehälter für die Kaliproduktion habe sich während eines Routine-Tests aus seiner Verankerung gelöst und sei zu Boden gestürzt, teilte K+S mit. Dadurch sei erheblicher Sachschaden entstanden. Derzeit seien Untersuchungen über die Ursachen und Auswirkungen am Laufen. Welche Konsequenzen dies für das Projekt habe, sei noch nicht absehbar, sagte die Sprecherin. Analyst Joel Jackson von der Bank BMO rechnet damit, dass der Vorfall zu einer Verschiebung des Starts führen wird. Diese könnte im besten Fall sechs bis acht Wochen betragen, im schlechtesten bis zu ein Jahr, schätzt er.

Anleger reagierten verschnupft. Die Anteilsscheine von K+S fielen im frühen Handel um rund vier Prozent auf 19,32 Euro und führten mit Abstand die Verliererliste im Nebenwerteindex MDax an. Die Kali-Mine, in die K+S 4,1 Milliarden kanadische Dollar (knapp 2,9 Milliarden Euro) investiert, ist die erste des Kasseler Unternehmens außerhalb Deutschlands. Die Nordhessen setzen große Hoffnungen auf die neue Mine, die im Sommer planmäßig in Betrieb gehen sollte. Sie soll Hauptwachstumstreiber im Düngemittelgeschäft werden und eine Jahreskapazität von 2,86 Millionen Tonnen Kaliprodukte erreichen. Derzeit beträgt die jährlich Produktionskapazität an den bestehenden Standorten von K+S rund sieben Millionen Tonnen.

Mit dem Projekt im Süden der kanadischen Provinz Saskatchewan ist der Konzern quasi im Vorgarten des kanadischen Rivalen Potash tätig. Dieser hatte 2015 vergeblich versucht, K+S zu übernehmen. Im Abwehrkampf gegen Potash hatte der K+S-Vorstand wiederholt bekräftigt, dass sich der Wert des neuen Minen-Projekts mit dem Namen "Legacy" (Vermächtnis) bislang nur teilweise im Aktienkurs widerspiegelt. Mit rund 19,45 Euro notieren K+S derzeit weit von den 41 Euro je Aktie entfernt, die Potash zu zahlen bereit war. rtr