Demnach bezeichnete er Priebus in einem Telefongespräch mit einem Reporter unter anderem als "verdammten paranoiden Schizophrenen" und beschuldigte Bannon, die Stärke Trumps für eigene Zwecke zu missbrauchen.

Scaramucci erklärte später auf Twitter, er bediene sich manchmal einer "bunten Sprache". Dies werde er in diesem Rahmen nicht wieder tun. Er werde allerdings nicht aufhören, leidenschaftlich für die Politik Trumps zu kämpfen. "Ich habe den Fehler gemacht und einem Reporter vertraut. Das kommt nicht wieder vor." Priebus und Bannon lehnten eine Stellungnahme ab. Auch Trump äußerte sich zunächst nicht. Seine Sprecherin Sarah Sanders, die erst vor kurzem Pressesprecher Sean Spicer ablöste, sagte, eine Entschuldigung sei eine Angelegenheit der Beteiligten selbst.

Trump steht wegen der Russland-Affäre und bisher nicht eingelöster Wahlversprechen unter Druck. Wegen der ausbleibenden Erfolge gibt es Spekulationen, dass Priebus seinen Posten nicht mehr lange innehat. Mehrere Berater haben dessen Kompetenz angezweifelt. Unter anderem geht es mit den angekündigten Gesundheits- und Steuerreformen nicht voran. Zudem belasten Trump Ermittlungen im Zusammenhang mit mutmaßlichen Kontakten seiner Berater mit russischen Regierungsvertretern währen des Wahlkampfes im vergangenen Jahr. In diesem Zusammenhang hat er massiv Kritik an seinem Justizminister Jeff Sessions geübt.

Sanders wollte sich nicht dazu äußern, ob Priebus noch das Vertrauen Trumps habe. Der Präsident hole die besten Leute, die nicht immer einer Meinung sein würden. Trump sei für eine gesunde Konkurrenz, um das beste Ergebnis zu bekommen, sagte sie. Priebus hatte versucht, die Ernennung Scaramuccis zu verhindern. In Folge der Ernennung war Spicer zurückgetreten. Dem Artikel des "New Yorker" zufolge warf Scaramucci Priebus auch vor, vertrauliche Informationen über ein Gespräch von ihm mit Trump an die Presse gegeben zu haben. Am Mittwoch hatte er in einer inzwischen gelöschten Twitter-Meldung zudem angeregt, die Bundespolizei FBI solle gegen Priebus im Zusammenhang mit Indiskretionen bezüglich Scaramuccis finanzieller Lage ermitteln.

Unterstützung erhielt Priebus dagegen vom republikanischen Präsidenten des Repräsentantenhauses, Paul Ryan. Priebus leiste hervorragende Arbeit, sagte er. Sollten der Stabschef und der Kommunikationsdirektor Meinungsverschiedenheiten haben, sollten sie diese gemeinsam ausräumen.