Paukenschlag: Beim Social-Media-Unternehmen Twitter drohen Massenentlassungen. Nicht nur das: Nutzer sollen künftig für verifizierte Accounts bezahlen. Das steckt dahinter. Von Bianca Krämer 

Nach der Übernahme von Twitter macht der neue „Chief Twit“, Elon Musk ernst. Wie nun bekannt wurde, sollen rund 50 Prozent der Belegschaft entlassen werden, um die Kosten der 44 Milliarden Dollar Übernahme zu senken. Eine der ersten Aktionen des neuen Chefs war die Kündigung des bisherigen CEO Parag Agrawal und weiterer Topmanager. Gerüchte über einen drastischen Personalabbau kursierten schon im Vorfeld der Übernahme. Potenziellen Investoren des Social-Media-Unternehmens soll damals mitgeteilt worden sein, dass Musk 75 Prozent der Belegschaft abbauen würde - Ende 2021 lag die Zahl der Mitarbeiter bei rund 7500. Musk dementierte später allerdings, dass die Kürzungen so hoch ausfallen würden. Aber bereits in den vergangenen Wochen deutete der neue Chef Personalkürzungen an, und erklärte Anfang Oktober auf Twitter, er wolle sich auf das Kernprodukt „Software Engineering, Server Operations & Design konzentrieren“.

Offenbar sollen die betroffenen Mitarbeiter – rund 3700 – am Freitag über ihre Kündigung informiert werden. Die restlichen Mitarbeiter werden zurück ins Büro zitiert, die Work-from-anywhere-Richtlinie des Unternehmens wird damit gekippt. Musk und ein Team von Beratern haben verschiedene Szenarien für den Stellenabbau diskutiert, sagten involvierte Personen. In einem dieser Szenarien wird den entlassenen Arbeitnehmern eine Abfindung im Wert von 60 Tagen angeboten, erklärten zwei der Personen.



Werden Twitter-Accounts nun kostenpflichtig?

Der US-Milliardär und Tesla-Gründer kündigte diesen Montag zudem via Twitter an, künftig für verifizierte Accounts auf der Plattform monatlich acht US-Dollar zu verlangen. Benutzer, die bereits ein blaues Verifizierungsabzeichen haben, wird eine mehrmonatige Frist gewährt, bevor sie entweder für das Abzeichen zahlen müssen oder es eben verlieren. Schon in der Vergangenheit gab es immer wieder Diskussionen um die Verifizierung, da die Vergabekriterien nicht wirklich transparent waren. Es wird befürchtet, dass der eigentliche Zweck des Verifizierungshäkchens, nämlich die Echtheit eines Kontos zu garantieren, gefährdet werde.

Musk lässt die Kritik indes kalt: Auf Twitter verteidigte er seine Pläne und schrieb. „An alle Nörgler, beschwert euch bitte weiter, aber es kostet acht Dollar.“