Auch andere Biotech-Werte wie Evotec, Medigene oder Qiagen litten unter der miesen Stimmung aus den USA. Morphosys hat sich heute aber erholen können und der Aktienkurs stieg sogar über das Niveau von vor dem Einbruch.

Der Aufwärtstrend ist im Gegensatz zur Talfahrt einer Neuigkeit geschuldet. Morphosys hat einen neuen Wirkstoff erfolgreich auf seine Sicherheit getestet. Gesunde Patienten vertragen das Molekül MOR107 "in allen verabreichten Dosierungen". Klinisch relevante Sicherheitsereignisse traten dabei nicht auf. Nun kann sich Morphosys auf die Forschung über den Einsatz des Wirkstoffs konzentrieren. Klar ist bislang nur, dass er gegen fibrotische Erkrankungen, also Verhärtungen von Gewebe wirkt.

Unternehmen und Investoren haben sehnsüchtig auf einen solchen Fortschritt gewartet. Die Entwicklung neuer Medikamente ist kostspielig und im ersten Quartal stieg der operative Verlust von Morphosys deshalb 14,9 Millionen Euro. Ende 2016 lag das Minus noch bei 9,7 Millionen Euro. Allerdings ist es erklärtes Ziel des Managements, den Verlust bis Ende des Jahres auf 75 bis 85 Millionen Euro zu erweitern. "Wer kein Geld in die Hand nimmt, kann auch keine Werte generieren", sagt Finanzvorstand Jens Holstein.

2017 könnten diese Werte sichtbar werden: Mehrere klinische Studien stehen vor dem Abschluss. Zudem hofft Morphosys, dass sein Lizenz-Partner Janssen - eine Tochter des US-Pharma- und Konsumgüterkonzerns Johnson & Johnson - noch in diesem Jahr die Zulassung für das Schuppenflechte-Mittel Guselkumab in den USA erhält. Dann würde Morphosys eine Meilensteinzahlung sowie eine jährliche Umsatzbeteiligung im mittleren einstellligen Prozentbereich winken.

Auf Seite 2: Einschätzung der Redaktion





Einschätzung der Redaktion



Morphosys steht ein spannendes Jahr bevor: Sollten erstmals Produkte in der Pipeline zugelassen werden, dürfte die Aktie deutlich an Wert gewinnen.

Empfehlung: Kaufen.
Zielkurs: 68,00 Euro
Stoppkurs: 56,70 Euro