"Dafür ist es zu früh", betonte er. Auf einer Investorenkonferenz Mitte September werde der Vorstand Einblick in seine neuesten Planungen geben. Die Börse reagierte enttäuscht, zumal das zweite Quartal etwas schwächer ausgefallen war als vom Markt erwartet. Die Nordex-Aktie führte mit einem Abschlag von über zwei Prozent die Verliererliste im TecDax an.

"Einige Anleger hatten auf eine Anhebung der Prognose für dieses und das nächste Jahr gehofft. Das ist aber ausgeblieben und entsprechend groß ist die Enttäuschung", sagte ein Händler.

Gleichermaßen enttäuschend dürfte für die Anleger sein, dass sie trotz voller Kassen weiter leer ausgehen werden. Schäferbarthold bekräftigte, über eine Dividende werde der Vorstand frühestens im kommenden Jahr nachdenken. Derzeit stünden Investitionen für Forschung und Entwicklung sowie für den Ausbau in die Rotorblatt-Produktion im Fokus. 80 Millionen Euro pro Jahr will Nordex jährlich investieren. Seit dem Börsengang 2001 hat Nordex noch nie eine Dividende gezahlt.

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ZWEITES QUARTAL TEILS UNTER VORJAHR

Im ersten Halbjahr legten die Erlöse um knapp ein Viertel auf 815,4 Millionen Euro zu. Das operative Ergebnis (Ebit) schnellte auf 37,1 Millionen Euro von 15,0 Millionen vor Jahresfrist. Der Auftragseingang erreichte 908,9 (Vorjahr: 839,4) Millionen Euro. Wesentliche Wachstumsschübe seien von den neuen Märkten in Lateinamerika und Asien gekommen, so Schäferbarthold. Insbesondere in Amerika sei der Umsatz im hohen dreistelligen Prozentbereich gestiegen.

Das zweite Quartal wies allerdings Bremsspuren auf und blieb unter den Analystenschätzungen. Der Umsatz schrumpfte auf 390,9 (401) Millionen Euro, das Ebit verharrte mit 15,9 Millionen auf Vorjahresniveau. Der Nettogewinn sank auf 7,4 (9,6) Millionen Euro. Im Gesamtjahr peilt Nordex einen Umsatz von 1,5 bis 1,6 (Vorjahr: 1,4) Milliarden Euro an und eine operative Umsatzrendite (Ebit-Marge) von vier bis fünf (3,1). Im Halbjahr lag sie bei 4,5 Prozent.

Der Windturbinenbauer war 2013 nach zwei verlustreichen Jahren in die Gewinnzone zurückgekehrt. Neben Kostensenkungen hatten dies florierende Geschäfte in Europa und dem Nahem Osten ermöglicht.

Reuters