So hat sich zum Beispiel Vorstandsmitglied Peter Röder (Globale Kunden und Nordamerika) am 9. September von 2.000 Aktien getrennt und dadurch 449.000 Euro erlöst. Anfang Juli gab es übrigens ebenfalls einen signifikanten Aktienverkauf einer Munich Re-Führungskraft zu vermelden. Damals verkaufte Vorstand Thomas Blunck für über 227.000 Euro insgesamt 1.000 Aktien des weltgrößten Rückversicherers. Besonders interessant: Munich Re veröffentlicht auf der Unternehmens-Website den aktuellen Aktienbesitz seiner Vorstände. Bei Peter Röder wird nach der jüngsten Transaktion ein Wert von 5.510 Aktien angezeigt. Am stärksten hat sich mit 11.732 Anteilsscheinen übrigens Vorstandschef Joachim Wenning engagiert, während Nicholas Gartside keine einzige Munich Re-Aktie besitzt. Nachdem der DAX-Wert am vergangenen Freitag den höchsten Wert seit über 17 Jahren markiert hatte, scheint in der Chefetage der Gesellschaft die Zuversicht hinsichtlich des weiteren Aufwärtspotenzials nicht mehr sonderlich stark ausgeprägt zu sein.

Charttechnik Munich Re
Aus charttechnischer Sicht kann man der Aktie von Munich Re derzeit wahrlich keine Konditionsschwäche attestieren, schließlich wurde mit dem Überschreiten des diesjährigen Jahreshochs sogar ein charttechnisches Kaufsignal ausgelöst. Mittlerweile befindet sich der DAX-Finanzwert seit acht Jahren in einem intakten Aufwärtstrend. Seit drei Jahren tendiert die langfristige 200-Tage-Linie bergauf, was in der Chartlehre als Trendbestätigung interpretiert wird. Zur Vorsicht mahnt allerdings der Timingindikator Relative-Stärke-Index, der am Freitag an der Marke von 70 Prozent abprallte. Chartinduzierter Verkaufsdruck könnte aufkommen, falls die Unterstützung bei 222 Euro nicht halten sollte.

Verkäufe bei Deutsche Post-Aktie


Bei dem Logistikunternehmen Deutsche Post gab es am 6. September mehrere Verkäufe von Führungskräften aus dem Vorstand und Aufsichtsrat zu vermelden. Insgesamt haben sich vier Manager von über 6.200 Aktien im Gegenwert von 188.000 Euro getrennt. In all diesen Fällen wurde als Verkaufsgrund folgendes angegeben: "Verkauf zur Begleichung von Steuer- und Abgabenverbindlichkeiten in Zusammenhang mit der Teilnahme an einem Belegschaftsaktienprogramm (Performance Share Plan)". Dies mag die Aussagekraft der Verkäufe zwar leicht mildern, grundsätzlich kann man die Transaktionen aber eher als Misstrauensbeweis ansehen. Grund: Wenige Tage zuvor erhielten die genannten Führungskräfte im Rahmen eines Mitarbeiterprogramms insgesamt 12.300 Aktien, um danach mehr als die Hälfte wieder zu veräußern. Zuversicht sieht sicherlich anders aus.

Charttechnik Deutsche Post
Seit dem Jahreswechsel hat sich die Aktie der Deutschen Post mit plus 29 Prozent deutlich besser als der DAX (+18 Prozent) entwickelt. Mit über 31 Euro markierte der Titel in der vergangenen Woche zudem den höchsten Stand seit 15 Monaten. Nun darf man gespannt sein, ob die 200-Tage-Linie nachhaltig nach oben dreht und somit ein Trendwechselsignal generiert. In der ersten Jahreshälfte scheiterte die Durchschnittslinie an einem solchen Vorhaben. Die im Bereich von 30 Euro angesiedelte wichtige charttechnische Widerstandszone wurde zwar überwunden, allerdings könnte dem Titel nach der jüngsten Bergfahrt die für eine Fortsetzung der Rally notwendige Luft ausgehen. Das Risiko von Gewinnmitnahmen kann derzeit als relativ hoch eingeschätzt werden.

Innogy-Vorstände verabschieden sich


Durch die Übernahme von Innogy durch E.ON und das drohende Herausdrängen der Altaktionäre via Zwangsabfindung haben sich die drei Vorstände Uwe Tigges, Arno Hahn und Hans Bünting im Vorfeld dieser Entwicklung von Innogy-Aktien getrennt. Insgesamt beliefen sich die Verkaufstransaktionen auf eine Gesamtstückzahl von 5.900 Aktien und ein Transaktionsvolumen von 265.000 Euro. Der größte Deal war bei Uwe Tigges zu beobachten, der 3.400 Stück verkaufte und daraus fast 153.000 Euro erlöste. Anleger sollten es ihnen gleichtun und aus der künftigen E.ON-Tochter ebenfalls aussteigen, schließlich gilt die Zwangsabfindung des verbliebenen Streubesitzes als relativ sicher.

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