Der US-Mobilfunker Sprint hat die Übernahme von T-Mobile US wegen kartellrechtlicher Bedenken verworfen. Und die Kaufofferte des französischen Anbieters Iliad ist der Deutschen Telekom zu niedrig. Die US-Tochter wird deshalb wohl noch einige Zeit im Besitz des Bonner Konzerns bleiben.

Deswegen müsse man nicht traurig sein, meinen die Analysten der DZ Bank: "So kann die Deutsche Telekom die Früchte der vergangenen Investitionen in den USA einfahren." Sie gehen davon aus, dass die Telekom erst mittelfristig einen weiteren Verkaufsversuch startet. Wegen der zuletzt guten Entwicklung sei der Konzern im Vergleich zu früheren Jahren in einer komfortableren Situation und könne ohne größeren Druck agieren. Mit aggressivem Marketing konnte die US-Mobilfunktochter im ersten Halbjahr 2014 viele neue Kunden gewinnen, Umsatz sowie Gewinn kräftig steigern.

Ganz abblasen wird die Telekom die Suche nach einem Käufer kaum. T-Mobile ist in den USA vorerst weiter die Nummer 4 - und Verizon, AT & T und Sprint werden wohl mit Preisaktionen kontern, was bei allen die Erträge schmälern dürfte. Zudem stehen ab 2015 in den USA Frequenzauktionen an, für T-Mobile mit Milliardenkosten verbunden.

Wer sich heute eine bis 2019 laufende Anleihe von T-Mobile US ins Depot legt, sollte also nicht fest damit rechnen, dass die Telekom bei Fälligkeit noch der Haupteigner sein wird. Dafür bekommen Anleger eine höhere Rendite, als mit Dollar-Anleihen der Deutschen Telekom drin wäre. Aktuell verspricht der Bond von T-Mobile US eine Rendite von 4,87 Prozent per annum. Wertet der Dollar wie erwartet gegen den Euro auf, gäbe es zudem Währungsgewinne. Und sollte ein neuer Eigner nicht nach dem Geschmack der Anleger sein, könnten diese kündigen, allerdings zu 101 Prozent und damit unter dem aktuellen Börsenkurs.