Aufsteiger



Henrik Muhle und Uwe Rathausky stellen hohe Anforderungen an die Titel, die sie für den Acatis Gané Value Event Fonds kaufen. Mit Aktien möchten sie pro Jahr zehn Prozent verdienen, mit Anleihen sechs Prozent. "Uns geht es nicht um relative, sondern um absolute Renditen", sagt Rathausky. Der Gané-Fonds soll also keinen Index schlagen - was in der Baisse auch wenig hilft -, sondern im Idealfall stets positive Renditen erzielen.

Zudem suchen sie Geschäftsmodelle mit extrem wiederholbaren Erträgen. Deshalb halten sie zum Beispiele Anteile an Apple, Berkshire Hathaway und Nestlé. Oder an unbekannteren Namen wie Grenke, L’Occitane und Phillips 66. Bei Berkshire Hathaway gefällt ihnen etwa das stetig steigende Prämienvolumen der vier Versicherungssparten, die das Unternehmen über viele Jahre gewinnbringend anlegen könne, bis etwaige Versicherungsschäden anfallen würden. Mit diesem Anlagestil waren Muhle und Rathausky in den vergangenen vier Jahren so erfolgreich, dass €uro fondxpress den Gané-Fonds nun auf FondsNote 1 hochstuft.

Absteiger



Nicht so gut lief es in dieser Zeit beim Franklin Mutual Global Discovery, deren Manager auf unbeliebte Aktien setzen. €uro fondsxpress stufte den Fonds daher auf Note 4 herab. Hintergrund: In der Hausse fallen die Franklin-Mutual-Fonds oft hinter den Index zurück, während sie in der Baisse deutlich weniger einbüßen. Daher liegen sie im Idealfall über einen vollen Zyklus vor ihrem Index und sind dabei weniger schwankungsfreudig.

In den USA ist die Mutual-Fondsgruppe aus Short Hills, New Jersey, bekannt für ihre Deep-Value-Strategie. Bereits seit dem Jahr 1949 investieren die Fondsmanager des Hauses in Aktien, die gemessen an ihrem "intrinsischen Wert" sehr günstig bewertet sind. Dies umfasst auch Unternehmen, die in Schwierigkeiten stecken (distressed securities) oder die bei Fusionen und Übernahmen falsch bewertet werden. "Wir setzen deshalb meist auf Aktien, die kaum jemand mehr auf der Rechnung hat und die bei Anlegern besonders unbeliebt sind", sagt Fondsmanager Peter Langerman, der zugleich als Chairman und Chief Executive Officer (CEO) der Mutual-Gruppe fungiert.

Erstmals bewertet



Sehr gut entwickelte sich in den vergangenen vier Jahren dagegen der Mandarine Europe Microcap, den €uro fondsxpress auf Anhieb mit FondsNote 1 bewertet. Manager Sébastien Lagarde investiert dort in besonders kleine europäische Unternehmen, deren Börsenwert im Schnitt nur 370 Millionen Euro beträgt. Lagarde hält rund 180 Einzelwerte. Zu seinen größten Titeln zählt etwa der deutsche Micro Cap Pantaflix, deren Mutter Pantaleon Films von Matthias Schweighöfer gegründet wurde.